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Rumpelstilzchen-Verein Kleinjena Rumpelstilzchen-Verein Kleinjena: Kesse Osterhasen aus dem Backofen geholt

Von Roland Lüders 18.04.2003, 18:09

Kleinjena. - "Wollt Ihr einen Weihnachtsmann backen?" Die Frage einer Lehrerin der Kleinjenaer Max-Klinger-Grundschule wird von den Mädchen und Jungen der 1. und der 3. Klasse mit Kopfschütteln verneint. Schließlich steht doch nicht das Christfest, sondern Ostern vor der Tür. Und da kann man doch nur eines backen: Osterhasen! Der Geburtsort dieser teigigen Langohren ist allerdings nicht die Schule, sondern eine überdachte Freifläche vor dem früheren Transformator-Haus des Naumburger Ortsteils. Das beherbergt auch längst nicht mehr große Spannungswandler. Sie befinden sich schon in einem Neubau.

In der alten Trafo-Station gibt es jetzt dagegen eine Backstube und zwei ansehnliche Backöfen. Einer von ihnen ist zweietagig ausgelegt und dient nur zum Herstellen von Brot oder ähnlichem Backwerk, während in seinen einetagigen Bruder auch schon mal ein Spanferkel passt. Offiziell eingeweiht wird das neue Backhaus des Kleinjenaer Rumpelstilzchen-Vereins allerdings erst zum diesjährigen Kinder- und Sommerfest am 14. Juni, ist von Vereinsvorsitzendem Hans Kettner zu erfahren.

Aber sozusagen als Probelauf steht jetzt schon mal als Überraschung für die Schüler das Backen der lustigen Osterfiguren an. "Geht der Backofen mit Strom?" Angesichts der früheren Funktion des Hauses ist die Frage der Kinder sicher nicht unberechtigt. Doch ein großer Stapel mit gut abgelagerten Holzstämmen vor dem Backhaus verweist auf eine natürliche Hitzequelle. Mit den Kloben, die die Vereinsmitglieder Sybille und Gunter Eulau kostenlos aus ihrem Pödelister Privatwald zur Verfügung stellen, heizt man den Ofen vor. Hat er die richtige Backtemperatur erreicht, wird Asche entfernt oder nicht verbrannte Glut abgelöscht. Danach kann der Teig bräunen. Nicht verbrauchte Brennmaterial-Reste finden als Holzkohle Verwendung. Gefördert wurde die Umgestaltung des Trafo-Hauses durch das Amt für Landwirtschaft und Flurneugestaltung mit Mitteln aus dem Dorfentwicklungsprogramm.

Hinzu kam die Unterstützung durch Sponsoren, so durch einen ortsansässigen Stellmacher, der den großen Arbeitstisch in der Backstube fertigte. Nicht vergessen werden dürfen natürlich auch die vielen Arbeitsstunden, die die Mitglieder des 20-köpfigen Vereins selbst in das Haus investierten. Diese Einsätze gehen allerdings noch weiter, soll doch bis zur offiziellen Einweihung auch das Umfeld des Backhauses neu gestaltet werden, so etwa durch das Verlegen von Rasensteinen.