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Rettung der Bohlenstube Rettung der Bohlenstube: Baudenkmal birgt einmaliges über Kleinod

Von Bärbel Schmuck 19.01.2004, 20:59

Weißenfels/MZ. - Auch wenn das Denkmal in der Weißenfelser Nikolaistraße 28 im Rahmen der Baumaßnahme "Neue Georgenbergstraße" demnächst abgerissen werden muss, geht die Bohlenstube in der ersten Etage dem Heinrich-Schütz-Verein nicht verloren. Darin sind sich Vertreter der Kreisstadt, des Musikvereins und des Bauplanungsbüros Matthias Gauk aus Weißenfels einig. Sie trafen sich am Montagvormittag zu einer Begehung des Kleinods.

Mitarbeiter des Amtes für städtische Dienste haben in Zusammenarbeit mit mehreren über den zweiten Arbeitsmarkt beschäftigten Jugendlichen das Wohn- und Geschäftshaus, das Ende des 17. Jahrhunderts erbaut wurde, beräumt und gesäubert.

"Drei große Container an Müll und Schutt wurden gefüllt", berichtet Peter Lampert weiter. Matthias Feireisl, Abteilungsleiter für Hochbau im Stadtbauamt, orientiert auf Mitte März, wenn die kostbaren Bohlen, die jetzt freigelegt worden sind, abgetragen und an einem sicheren Ort eingelagert werden sollen. Sie sind deshalb so einmalig, weil sie etwa der Bauzeit entsprechen, in der auch die nicht mehr vorhandene Komponierstube von Heinrich Schütz (1585-1672) im gleichnamigen Haus in der Nikolaistraße 13 entstanden sein muss. Das haben Bauuntersuchungen ergeben, die im Vorfeld angestellt wurden, so verdeutlicht es Matthias Gauk weiter.

"Wir werden das Stübchen im obersten Geschoss des Alterswohnsitzes von Heinrich Schütz wieder herrichten", erklärt Klaus-Peter Schmidt als Vertreter des Schütz-Vereins mit leuchtenden Augen.

"Außerdem sind die Bohlen im so genannten Umgebindehaus besonders wertvoll, weil sie sich in einem guten Zustand befinden", schätzt Matthias Gauk ein. Der Bauingenieur aus der Saalestadt, der die bevorstehenden Abrissarbeiten organisiert, will den engagierten Verein in seinem Vorhaben unterstützen. Darin ist er sich mit den Vertretern der Stadtverwaltung einig.