1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Zeitz
  6. >
  7. Resonanz auf Schlenkerball ist weiter ungebrochen

Resonanz auf Schlenkerball ist weiter ungebrochen

Von IRIS RICHTER 28.12.2008, 17:35

. - Schlenkerball ausverkauft. Das Schild an der Eingangstür des Hyzet-Kultur- und Kongresszentrums in Alttröglitz ließ keinen Zweifel aufkommen, dass Kurzentschlossene keine Chance haben, bei der Traditionsveranstaltung dabei zu sein. "Wir haben 1 000 Karten verkauft, mehr geht nicht. Schon im September haben die Ersten reserviert", erklärt Veranstalter Klaus-Dieter Deuser. Sogar nach Hamburg und München habe er Karten an ehemalige Zeitzer verschickt, die für den Schlenkerball reserviert hatten. "Die Veranstaltung ist ein richtiges Treffen ehemaliger Zeitzer geworden, und sie hat sich zu einer kleinen Schwarzbiernacht gemausert", freut sich Deuser über die ungebrochene Resonanz von Alt und Jung auf den Ball. Der lockt schon seit Jahrzehnten alljährlich am 27. Dezember hunderte Tanz- und Vergnügungswütige an. Seit 1998 ist der Schlenkerball im Hyzet zu Hause, vorher fand er im "Haus der DSF" statt, das alle nur den "Kreml" nannten.

Drei Bands und zwei Diskotheken sorgten auch in diesem Jahr dafür, dass in allen Räumen des Hyzet gute Stimmung herrschte. Und so war die Tanzfläche im großen Saal schon bei den ersten Takten der High Life Band aus Gera gut gefüllt. Zu denen, die sich in diesem Jahr beim Tanzen ein wenig zurückhalten mussten, gehören Viola und Ray Kanne aus Zeitz. "Ich hab mir im November einen Bänderriss zugezogen, aber verzichten wollte ich auf den Schlenkerball nicht. Mal sehen wie's klappt", meint Viola Kanne. Schon zum sechsten Mal seien sie dabei. Diesmal hätte ihr Mann ihr die Karten zum Nikolaus geschenkt. Auch Renate Förster und Brigitte Reuß gehören zum Stammpublikum beim Ball. "Wir sind schon zu DDR-Zeiten gegangen. Uns gefällt die Gemütlichkeit und dass man oft viele Bekannte trifft", schwärmt die 70-jährige Renate Förster. Unter drei Paaren würden sie regelmäßig gehen und seit der Ball im Hyzet ist, hätten sie nicht nur keinen Ball versäumt, sonder der Tisch mit der Nummer 31 sei seitdem ihr Stammtisch. "Es ist prima hier, weil jedes Alter hier vertreten ist, weil von Jeans bis zum Ballkleid alles getragen werden kann und weil ein Stehplatz genauso viel wert ist wie ein Sitzplatz - es geht hier einfach locker zu", ist Uwe Riemenschneider begeistert. Der Droyßiger wartet gemeinsam mit seiner Freundin auf den Auftritt des Kaynaers Carly Peran, der mit Gitarre und Mundharmonika für Gänsehautstimmung im Konferenzraum sorgt.

In lustiger Runde ist auch die Nonnewitzerin Gisela Wöllner unterwegs. "Wir sind als richtige große Truppe aus unserem Dorf dabei, sind insgesamt zwölf Personen. Es war bisher immer schön", ist die Nonnewitzerin sicher, dass man auch in diesem Jahr wieder zu denen gehört, die wohl bis zum Schluss der Veranstaltung ausharren. Offiziell ist das um 2 Uhr, aber meist geht's länger. Für Daniel Pfeffer und Martin Kolbe kein Problem, wenngleich die beiden jungen Männer aus Tröglitz ob zu Klängen der Diskotheken "Blitz und Veritas" oder den Rhythmen der Live-Bands ihr Tanzbein nicht schwingen können. Denn die beiden Tröglitzer gehören der Freiwilligen Feuerwehr an und schieben seit Jahren Dienst beim Ball und sorgen als Brandsicherheitswachen dafür, dass niemand raucht, wo er nicht darf und dass auch herunterbrennende Kerzen keine Gefahr sind. "Mir macht das nichts aus. Ich bin eh nicht so der Tänzer. Und für diesen Dienst haben wir extra eine Ausbildung an der Landesfeuerwehrschule in Heyrothsberge absolviert", sagt Daniel Pfeffer und ist schon wieder ganz Auge für das Geschehen in den Sälen.