Reise nach Jerusalem zu Pferd
Droyßig/MZ. - Das Mikrophon in der Hand, dirigiert er die Turnierteilnehmer, die sich in zwei Mannschaften aufgeteilt haben, und die Helfer, die auf dem Reitplatz Hindernisse für den Parcours aufstellen.
Beim Karrenerlebnislauf waren Rüben in eine Schubkarre zu packen und auf Tempo im Slalom und über eine Wippe zu transportieren. Beim Flotte-Jute-Sack-Spiel wurde im Slalom über die Strecke geritten bis zu jenem Sack, in dem dann der Reiter und ein Partner jeweils mit einem Bein stand und zur Ziellinie hüpfte. Beim Zwillingsreiten gewann jenes Paar, bei dem der Klopapierstrick zuletzt riss.
In der Mittagspause stärkten sich die Vereinsmitglieder aber nicht nur mit heißen Wienern sowie Kaffee und Kuchen. Gentzsch ließ Andrea und Lutz Niemeczek, die vor einigen Wochen Silberhochzeit feierten, auf zwei sattellosen Wagenpferden - polnischen schweren Warmblütern - auf den Platz reiten, um auf Vereinsweise zum Jubiläum zu gratulieren.
Schließlich wurden elf Stühle auf den Platz gestellt, um die zwölf Frauen, Männer und Kinder zur Musik ritten. Wenn Gentzsch, verschmitzt lächelnd und kommentierend, die Musik ausschaltete, sprangen die Reiter ab und besetzten einen Stuhl. "Stuhlreiten" nannte er das Spiel, was Menschen, die es zu Fuß spielen, "Reise nach Jerusalem" nennen.
Mit dem Kartoffelrennen endet das Spaßturnier, bei dem es nicht um Gewinner geht, auch gar nicht gehen soll. Schließlich liegen für alle Teilnehmer Preise bereit, weil der Reit- und Fahrverein auf die Unterstützung vieler Sponsoren zurückgreifen kann.