Puppenspielerin gibt letzte Vorstellung
Gera/MZ/and. - Für Ingrid Fischer geht die letzte Spielzeit im Puppentheater von Theater & Philharmonie Thüringen zu Ende. Für diese Bühne und ihr Ensemble hat die jetzt Fünfundsechzigjährige die Kraft fast ihres gesamten Berufslebens als Regisseurin, Puppenspielerin, Dramaturgin und zeitweise Leiterin eingesetzt. Am 11. Juli um 20.30 Uhr steht Carl Maria von Webers Oper "Der Freischütz" - Variation für Puppentheater, ein von ihr entwickeltes und auch in Szene gesetztes Stück, als Abschiedsvorstellung auf dem Spielplan.
Nach Abitur, Kunst- und Buchhandelslehre und mehrjähriger Tätigkeit in diesem Bereich, kam Ingrid Fischer 1960 ins Studio der Bühnen der Stadt Gera. 1966 / 67 wurde sie als Puppenspielerin am Puppentheater Oestreich-Ohnesorge in Gera engagiert und von hier aus zum Regiestudium für Puppenspiel an die Akademie der musischen Künste Prag delegiert. Nach einjährigem Studium dort musste sie infolge der Unruhen und des Endes des Prager Frühlings an die Theaterhochschule "Hans Otto" Leipzig wechseln. Dort schloss sie 1972 ihr Studium mit dem Diplom ab. Von 1973 bis 1978 war Ingrid Fischer als Regisseurin mit Spielverpflichtung am Puppentheater Berlin engagiert. 1978 kehrte sie als Regisseurin und Oberspielleiterin - ein Jahr war sie amtierende Direktorin - ans Puppentheater Gera zurück.
Die erste Inszenierung für den Abendspielplan war 1981 "Die Prinzessin mit dem Echo". Besonders am Herzen lag ihr das junge Publikum, das sie stets ernst nahm und die Beziehungen zu ihm intensiv pflegte. An der Erarbeitung von insgesamt etwa 40 Inszenierungen war sie teils auch als Spielerin beteiligt, sie hat Texte entwickelt und wissenschaftlich gearbeitet.
Karten gibt es an den Theaterkassen, in Gera unter 0365 / 773 63 43.