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Osterland GmbH Teuchern Osterland GmbH Teuchern: Braugerste versüßt die Feldarbeit

Von Yvette Meinhardt 20.05.2003, 16:38

Teuchern/MZ. - Landgraf lehnt sich entspannt zurück. Den Osterland-Chef bringt so schnell nichts aus der Ruhe: "Wenn die Feuchtigkeit das Mähen verhindert, so kommt der nasskalte Mai für viele Feldfrüchte gerade recht und rettet das Getreide. D i e ideale Witterung gibt es nicht." Doch wie im Sommer die Ernte ausfallen wird, sei schwer zu sagen. Allerdings - Rekordernten könne man nicht mehr erwarten. Beim Raps mögen die Ausfälle zwischen 10 und 20 Prozent liegen, bei Wintergerste und -weizen könnte der Mai noch einiges retten.

Weizenanbau macht den größten Teil der Osterland GmbH aus. Doch ihr Spezialgebiet ist die Braugerste. "Braugerste anzubauen, ist die hohe Schule der Landwirtschaft", lächelt Landgraf vor sich hin und hütet die Geheimnisse, die neben dem guten Boden zu hohen Erträgen führen. Die Malzfabrik in Bamberg sei seit Jahren ein guter Abnehmer, von Bamberg wandert das Malz beispielsweise nach Bad Köstritz und Wernesgrün.

Zum Glück zeichnet sich die Osterland GmbH durch ihre Vielseitigkeit aus. Auf ihrer Fläche von rund 4 000 Hektar wachsen neben Getreide und Raps, Mais, Zuckerrüben, Futter, Kartoffeln und Gemüse. "Wir verkaufen direkt ab Hof gut 20 verschiedene Gemüse-Arten", erzählt Landgraf. Die Geschmäcker der Einheimischen haben sich dabei wenig geändert. Nach wie vor liegt Weißkraut ganz vorn, Rotkraut verkauft sich besser im Glas. Blumenkohl, Tomaten, Gurken, Paprika aus dem Zelt - vieles kennt man von früher. An Neues - wie zum Beispiel Brokkoli - will die Kundschaft hierzulande nicht so recht ran. Die Osterland GmbH besetzt viele Sparten der Landwirtschaft. Neben dem Ackerbau betreibt sie eigene Viehhaltung. 1 800 Rinder stehen im Stall, davon 600 Milchkühe mit Nachzucht. Außerdem gibt es knapp 5 000 Schweine, davon 340 Zuchtsauen.

"Gut 20 Prozent vermarkten wir direkt in unserer eigenen Fleischerei in Runthal. Wir betreiben fünf Fleischerläden und zwei mobile Verkaufseinrichtungen", erklärt Landgraf die Struktur des Unternehmens. Dabei hat er immer seine Kunden im Blick. "Früher kaufte jeder Kunde im Durchschnitt für 14 DM ein. Heute liegt der Durchschnittskaufwert bei 3,50 Euro pro Kunde", zeigt Landgraf Entwicklungen auf. Hier steuerte das Unternehmen gegen, indem deutlich mehr Kunden gewonnen wurden.