Osterbrot Osterbrot: Karsamstag ist der eigentliche Backtag
Zeitz/MZ. - In vielen Gegenden Deutschlands ist der Karsamstag noch immer der eigentliche Tag des Osterbrotbackens. An der Küste beispielsweise werden am "Kaukenbacksonnabend" verschiedenste Osterzöpfe, Osterlämmer und andere so genannte Gebildbrote oder Formgebäck gebacken. In und um Zeitz bieten nur wenige Bäcker noch traditionelles Osterbrot an. Ab und an ist zu hören, dass sich der Aufwand einfach nicht lohne, die Nachfrage zu gering sei. Dort, wo es gebacken wird, ist man vom eigentlichen trockenen Hefeteig zum Hefequarkteig übergegangen. Der Hintergrund: Hefequarkteig hält länger. Man kann ihn besser vorarbeiten, und das Brot oder die Lämmchen schmecken auch nach Ostern noch.
In der Bäckerei Ulbrich in der Altenburger Straße in Zeitz sind Osterzöpfe und Lämmchen schon seit Tagen zu haben. Genau das Richtige für das Osterfrühstück. Doch auch hier ist die Nachfrage nicht gerade reißend. Dabei hat Osterbrot in Thüringen und Sachsen eine große Tradition. Es wurde und wird hier natürlich "süße" gebacken, mit Gewürzen und kandierten Orangen- und Zitronenschalen. Oder der Teig wird mit Safran gelb gefärbt. Das kommt allerdings eher aus Schlesien, wo die Galbbrutla Tradition waren.
Egal, in welches Land man schaut, es wird Osterbrot gebacken. Mit zartem Schinken in manchen Regionen Spaniens, als Fachaz in Tirol, in Anlehnung an das unter der Asche gebackene Fladenbrot und extra süß und fett in Holland. Wer Lust bekommen hat, sich selbst noch am traditionsreichen Pascha-Brot zu versuchen, Sonnabend ist der traditionelle Backtag.