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Oldtimertreffen in Göbitz  Oldtimertreffen in Göbitz : Chrom trifft gewienerte Pappe

Von Wolfgang Reinhold 11.07.2016, 13:21
Der Bornitzer Peter Hänse präsentiert in Göbitz seinen Ford Roadster de luxe, Baujahr 1980
Der Bornitzer Peter Hänse präsentiert in Göbitz seinen Ford Roadster de luxe, Baujahr 1980 Wolfgang Reinhold

Göbitz - Ein top-gepflegter, rot-weißer 600er Trabi mit Zeitzer Kennzeichen nimmt am Samstagnachmittag Kurs auf Göbitz. Hier ist zum 10. Mal Treff der Oldtimer-Freunde und damit der Ziel des Trabi-Fahrers Björn Höpfner. Der junge Mann hat Humor. Auf dem Rückfenster seines 2-Takt-Oldtimers ist ein flotter Spruch zu lesen: „Männer aus Stahl fahren Autos aus Pappe.“ - Höpfner parkt sein Auto in die Reihe der Trabi-Veteranen und mischt sich unters Volk der Oldtimer-Fans. Der 29-Jährige bekennt: „Ja, die Beschäftigung mit den Autos aus der Trabant-Stadt Zwickau, das ist mein Hobby.“ Der Kfz-Mechaniker erzählt, dass er den Trabi vor zwei Jahren gekauft und dann neu aufgebaut habe. Anstelle des originalen 23 PS-Motors hat er einen mit 26 Pferdestärken eingebaut. Das mache eine Spitzengeschwindigkeit von 120 km/h möglich.

Ein Oldtimer-Konvoi

Schon am Samstag - einen Tag vor der großen Ausfahrt durch Orte der Elsteraue - präsentieren einige Oldie-Besitzer auf dem Besucherparkplatz ihre Schmuckstücke: Autos, darunter vor allem Pkw Trabant, Motorräder, Mopeds und auch Traktoren. Simone Jäger, die Organisatorin des Treffens, freut das. „Insgesamt 80 bis 100 Teilnehmer werden erwartet“, so die Prognose von Simone Jäger. „Ganz viele Anmeldungen habe ich von Trabant-Besitzern erhalten. Aber auch VW Käfer, Wartburg und sogar Lanz Bulldogs sind darunter“, berichtet die Profenerin, die übrigens selbst einen Trabant-Kübel im Zebra-Design fährt. Auf einer Strecke von knapp 50 km Länge durchquert der Oldtimer-Konvoi am Sonntag zu später Mittagsstunde ab Göbitz das Elsteraue-Gebiet. Die Kfz-Kennzeichen lassen vor allem Präsenz aus dem Burgenlandkreis, West-Sachsen und Ost-Thüringen erkennen.

10.000 Kilometer mit dem Ford

Zu den Hinguckern des Oldtimer-Treffens zählt der lack- und chromblitzernde Pkw Ford A des Bornitzers Peter Hänse. Es handelt sich dabei um einen Super de luxe Roadster, einen der 500 Nachbauten Ende der 70er Jahre, die der Konzern in den amerikanischen Autohäusern als Showcars aufstellte, wie Hänse erklärt. So verfügt der 1980 gefertigte Sportwagen, der an sein Original von 1928 anknüpft, über jeweils zwei Ersatzräder und Hupen und sogar über einen Schwiegermuttersitz. „Ich bin mit dem Ford in zwölf Jahren gut 10.000 km gefahren, allerdings nur bei besonderen Anlässen“, so sein Besitzer. Unterwegs mit dem Ford Roadster, der es auf eine Reisegeschwindigkeit von 100 km/h bringt, ist Hänse regelmäßig zu Oldtimertreffen in Dresden, Saalfeld und Neuhaus. Dass er im zwei Kilometer entfernten Nachbarort Göbitz dabei ist, ist für den Bornitzer Oldtimerfan selbstverständlich.

Das größte Trabi-Rennen

Fred Schönemann war mit einem „Trabi de luxe“ samt seiner Familie in Göbitz erschienen. Schönemann nennt für sein Trabi-Rennteam „2-Zylinder de luxe“ gleich den nächsten Höhepunkt: „Unser Team wird im September in Loitzschütz an der 24. Dreschfest-Trabi-Rallye in starker Besetzung teilnehmen. Dort soll es mit 55 Startern das größte Trabi-Rennen der Loitzschützer Rallyegeschichte geben.“ (mz)