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Offroad-Spektakel in Profen Offroad-Spektakel in Profen: Paar wird vom Zuschauer zum Rennfahrer-Team

Von claudia petasch 01.06.2014, 12:07
Karin und Andreas Söldner aus Weißenfels sitzen erst seit kurzem als Team im Rennwagen. Letztes Jahr sahen sie die Baja noch als Zuschauer.
Karin und Andreas Söldner aus Weißenfels sitzen erst seit kurzem als Team im Rennwagen. Letztes Jahr sahen sie die Baja noch als Zuschauer. corina wujtschik Lizenz

profen/MZ - Karin und Andreas Söldner sitzen im Fahrerlager in voller Rennfahrermontur in ihrem Suzuki Grand Vitara. Er hat den Helm schon aufgesetzt, sie hält ihren noch einen Moment in den Händen. Das Paar aus dem Weißenfelser Ortsteil Langendorf fiebert dem Start des ersten Rennens der Klassen SSV, Pkw und Truck am Freitagmittag im Tagebau Profen entgegen. Im letzten Jahr waren sie noch als Zuschauer bei dem Offroad-Rennen Baja Deutschland. Nun haben sie die Seiten gewechselt und treten als Fahrer an. „Wir haben das letztes Jahr gesehen und gesagt, das müssen wir uns auch mal gönnen“, erinnert sich Karin Söldner. Gesagt, getan. Schon im Oktober 2013 saßen beide das erste Mal als Team bei einem Rennen in Polen in ihrem Suzuki und meisterten ihre Rennfahrer-Premiere mit Bravour.

Nun soll es das erste Rennen im Burgenlandkreis geben. Die Rollenverteilung ist bei den beiden klar: Er sitzt am Steuer, sie auf dem Beifahrersitz. Aber wer hat nun eigentlich die schwierigere Aufgabe? „Na der Beifahrer natürlich“, sagt Karin Söldner. Zu unterschätzen ist das, was ihr Mann leistet, aber keinesfalls. Er muss das Fahrzeug sicher durch das unwegsame Gelände steuern. Dabei geht es auch mal durch tiefe Pfützen, bei denen das dreckige Wasser so enorm spritzt, dass ruck zuck die Scheiben verschmiert sind. Oder es geht durch schlammige Abschnitte, in denen das Fahrzeug ins Rutschen kommen kann. Das heißt für Andreas Söldner volle Konzentration, immer, die gesamte Tour hindurch.

Roadbook

Auch Karin Söldner muss höchst konzentriert sein. Sie liest das Roadbook, auf dem die Weginformationen in Form einer Tabelle stehen. Zusätzlich muss sie richtig zwischen den einzelnen Check-Points navigieren und unbegrenzt Zeit können sich beide auch nicht lassen. „Da muss man sich erst mal dran gewöhnen“, sagt sie. Für beide bedeutet es, dass sie sich aufeinander verlassen müssen, der eine kommt ohne den anderen nicht weit. Getestet haben sie das Zusammenspiel als Fahrer und Beifahrer schon bei ihrem ersten Rennen, das sie im Oktober letzten Jahres in Polen absolvierten. Auf die Tour im Tagebau freuen sie sich besonders. „Spätestens wenn wir am Start stehen, ist die Aufregung verflogen“, sagt Karin Söldner.

Beide sind sehr froh, mit Alexander Gollek aus Tagewerben einen erfahren Mann im Offroad an ihrer Seite zu haben. „Es geht ja immer mal etwas kaputt“, sagt Karin Söldner. Gollek fährt die Baja ebenfalls mit, auch in einem Suzuki Grand Vitara. Bei ihm, so lobt Karin Söldner, finden sie immer Rat und Hilfe. Billig ist das Hobby keinesfalls, das streiten sie auch nicht ab. Aber der Spaß, die Herausforderung und der Nervenkitzel sind es, was beide lockt. So freuen sie sich auch am heutigen Sonnabend, wenn sie für die zweite Wertungsrunde an den Start gehen. Ab 13 Uhr geht es noch einmal für sie im Tagebau los.