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Notarzt Notarzt: "Einsätze in Lossa nicht im Zeitlimit"

Von Gerd Stöckel 19.06.2003, 15:24

Lossa. - Bürgermeister Holger Hoppe hielt sich mit einer Stellungnahme zu den in der Bürgerfragestunde zu diesem Problem gemachten Äußerungen betont zurück. "Tatsache ist, dass sich die Situation für die Bürger massiv verschlechtert hat. Sie ist so, dass wir sie als Gemeinderat nicht hinnehmen können", erklärte der Bürgermeister gegenüber unserer Zeitung. Den Bürgern versicherte er: "Wir sind dran, da ist was im Rollen." Der Notarzt für den westlichen Burgenlandkreis war bis Ende 2002 in Laucha stationiert. Zu Jahresbeginn fasste der Kreis die Standorte Naumburg und Laucha in Freyburg zusammen. Nach Auffassung der Gemeinde wird mit der jetzigen Regelung gegen geltendes Recht verstoßen. Danach muss der Notarzt spätestens in zwanzig Minuten beim Verletzten oder Kranken sein. Dass der Entwurf eines neuen Rettungsgesetzes diese Fristen lockerer fasst, ist für Hoppe kein Grund, von der Forderung der Gemeinde abzulassen. "Das ist ja bisher nur ein Entwurf. Man muss sich an das zur Zeit geltende Recht halten. Und auch ein neues Gesetz wird die 20-Minuten-Frist für den Notarzt nicht aufheben", ist sich Hoppe sicher.

Im Übrigen haben die Lossaer bei Notfällen ein weiteres Problem. Der Notruf über 112 aus der an der Grenze zu Thüringen liegenden Gemeinde läuft in der Rettungsleitstelle in Erfurt auf. Das ist seit Jahren so und wird von den Lossaern seit Jahren kritisiert. "In Erfurt kriegen Sie dann die Auskunft, wir können niemanden schicken, wir sind nicht für sie zuständig", berichtet Gemeinderat Eckhard Fiedler. Vor einem Jahr war den Lossaern von einem Vertreter der Telekom zugesagt worden, man wolle die Umschaltung des Notrufes nach Naumburg prüfen.

"Den Leuten bleibt nichts anderes übrig, als sich Vorwahl und Nummer der Leitstelle in Naumburg rauszusuchen", berichtet Hoppe. Im Stress eines Ernstfalles könne das leicht zum Problem werden. Auch der Polizeinotruf über 110 aus Lossa läuft nach wie vor in Thüringen auf.