Neugierige Blicke auf Achate und Co.
Alttröglitz/MZ. - "Ich hab hier genau das gefunden, was ich gesucht habe", erklärt Stefan Kühn strahlend die gut gefüllten Tüten in seiner Hand. Ihr Inhalt sind Achate und verkieselte Hölzer. Die hat der 31-Jährige aus Regis-Breitingen auf der Mineralienbörse des Heimatvereines Zeitz-Weißenfelser Braunkohlenrevier entdeckt. "Ich bin zum ersten Mal und bestimmt nicht zum letzten Mal hier, mir gefällt die Börse gut", meint der passionierte Sammler zufrieden.
Bereits zum dritten Mal findet die Veranstaltung der hiesigen Mineralienfreunde am Samstag im Alttröglitzer Hyzet-Kuk statt. "Wir haben hier wirklich sehr gute Bedingungen", sagt Fachgruppenleiter André Späte, der seit zwei Jahren die Fäden der kleinen Gruppe in der Hand hält. Er freut sich besonders, dass zur Jubiläumsschau, denn mittlerweile gehen 25 Börsen auf das Konto der Gruppe, so viele Aussteller gekommen sind.
Immerhin 45 Sammler und Händler, dabei erstmals auch mit internationaler Beteiligung, präsentieren, was die Natur an Steinen so hergibt. "Und auch mehr Besucher scheint unsere Börse anzulocken", resümiert der Kaynaer schon nach den ersten zwei Stunden, wo sich viele Neugierige an den Tischen drängen. "Das Besondere unserer Veranstaltung im Gegensatz zu anderen Mineralienbörsen ist, dass hier die Sammler gegenüber den Händlern deutlich in der Überzahl sind", erklärt André Späte.
Und so wird an den Tischen auch reichlich gefachsimpelt über neue Funde, Fundstätten und Raritäten. Letzteres sind für den Sammler nicht immer die auffällig glänzenden Exemplare, sondern jene Gesteine, die in der Region vorkommen. So wie am Tisch von Armin Serfling aus Naumburg, der vor 34 Jahren seine Liebe zu einheimischen Mineralien und Fossilien entdeckte und mittlerweile über 2 500 Stücke im heimischen Keller gelagert hat. Praktisch vor der Haustür, nämlich in Bad Kösen, fand der Naumburger jenen abgerollten Quarz, der an einen Totenkopf erinnert und der viele neugierige Blicke auf sich zieht.
Wolfgang Schäfer, Sammler aus Profen, bestaunt hingegen den großen schwarzen Markasit, der aus dem Tagebau Amsdorf stammt und bei Tischnachbar Gerd Hohendorf aus Halle zu sehen ist. Das Eisen-Schwefel-Mineral ist ein Abfall aus der Braunkohle. "Ich bin immer wieder fasziniert über die Vielfalt von Mineralien, jedes Stück ist ein Unikat", gerät der Profener über sein Hobby ins Schwärmen. Er arbeite von Anfang an in der Fachgruppe mit, habe bei den meisten Börsen ausgestellt, aber in diesem Jahr verkaufe er erstmals eigene Sammlerstücke. "Ich konnte mich bisher schwer von etwas trennen", gibt der 61-Jährige zu. Zum ersten Mal bei der Mineralienbörse war der Niederländer Erik Huigen, den es durch Kontakte zu Fachgruppenleiter André Späte nach Alttröglitz verschlagen hat. Er hatte vor allem selbst gesammeltes internationales Material im Gepäck. "Das Sauerland ist für mich das nahe gelegendste Sammlergebiet. Holland bietet da leider nicht so viel", erklärt der 44-Jährige.