Neuer Rhythmus bei Zeitzer Müllabfuhr Neuer Rhythmus bei Zeitzer Müllabfuhr: Warum die Änderung so lange gedauert hat

Zeitz - Gelbe Säcke, die sich neben Gelben Tonnen stapeln, sollen ab kommendem Jahr möglichst der Vergangenheit angehören. Denn ab 1. Januar 2021 wird die Gelbe Tonne alle drei Wochen geleert und nicht wie bisher nur einmal im Monat. Eine Gebührenänderung werde es aber nicht geben, versichert Henrik Otto, Vorstandsvorsitzender der Abfallwirtschaft Sachsen-Anhalt Süd (AW SAS), die als öffentlich-rechtliche Anstalt dem Landkreis untersteht.
Neue Rhythmus für die Müllabfuhr vor sechs Jahren in die Wege geleitet
„Wir stehen vor der Lösung eines langwierigen Problems“, verkündet Landrat Götz Ulrich (CDU) stolz. „Endlich können wir den Willen der Bevölkerung und den entsprechenden Kreistagsbeschluss umsetzen“, stimmt Henrik Otto ein. Denn bis hierher war es ein weiter Weg. Sechs Jahre ist es her, dass der Abfuhrrhythmus der Gelben Tonne von zwei auf vier Wochen geändert wurde. Das hatte damals für große Empörung gesorgt.
Unter anderem sprach sich die damalige SPD-Fraktion im Kreistag dagegen aus und startete eine Petition, die innerhalb von sechs Wochen 6.589 Menschen unterzeichneten. Dass sich seit 2015 trotzdem nichts geändert hatte, begründet die AW SAS mit der damaligen Rechtsgrundlage. Denn die privaten Entsorger, die sogenannten „Systembetreiber“, hätten sich einer Änderung verweigert, da ihnen dadurch Mehrkosten entstanden wären.
14-tägige Rhythmus für gelben Container werde beibehalten
Mit Inkrafttreten des Verpackungsgesetzes am 1. Januar 2019 bestehe die Möglichkeit „der einseitigen rechtlichen Durchsetzung eines kürzeren Abfuhrrhythmus“, so die AW SAS. Mit dem 1. Januar 2021 werde der neue Rhythmus nun zum frühestmöglichen Termin eingeführt, sagt Götz Ulrich.
Durch die vier zusätzlichen Tage im Jahr könnten circa 40.000 Kubikmeter mehr Leichtverpackungsmüll abgeholt werden, wie Henrik Otto erklärt. Der 14-tägige Rhythmus für die 1.100-Liter-Behälter, also die gelben Container, werde indes beibehalten.
Mit neuem Rhythmus bei der Müllabfuhr keine gelben Säcke mehr nötig
Zudem soll es auch künftig möglich sein, „überschüssigen Abfall“ in Gelben Säcken neben die entsprechenden Tonnen zu stellen, auch wenn es Ziel des verkürzten Rhythmus ist, eben das möglichst zu unterbinden, da diese aufplatzen können und der Müll dann auf der Straße und dem Gehweg landet, wie der Landrat sagt.
„Dank des neuen Rhythmus’ werden im Normalbetrieb aber keinen gelben Säcke mehr nötig sein“, meint Henrik Otto. Zugleich merkt er an, dass es trotzdem zu „Stoßzeiten“ kommen kann, beispielsweise zu Silvester oder bei größeren Familienfeiern.
15 Prozent mehr Verpackungsmüll in der Corona-Pandemie
Auch habe die Corona-Krise für mehr Leichtverpackungsmüll gesorgt. So sei es von Mitte April bis Ende Mai zu einer Steigerung um 15 Prozent gekommen, wie Henrik Otto weiter sagt. Auch der Restabfall habe sich erhöht und der Sperrmüll sei sogar „durch die Decke geschossen“.
››Die genauen Abfuhrtermine werden im Müllabfuhr-Kalender, der „Müllabfuhr“-App sowie auf der Internetseite www.awsas.de bekanntgegeben. (mz)