Nachwuchs fordert nicht nur
Zeitz/MZ. - Henri Hobusch, Thilo Lai und Jan Floßmann hocken auf den wenigen Geräten im Fitnessraum der Kiko und grinsen. Das kommt ihnen aber doch komisch vor, dass von ihrer Aktion so viel Aufhebens gemacht wird. Und eigentlich müsste ja Christian Raab noch mit aufs Bild, der habe auch mitgemacht. Stimmt, sagt Sozialarbeiterin Heike Friedrich, die immer noch begeistert darüber ist, wie die vier jungen Männer neulich auf sie zukamen und Hobusch sagte: "Hey, da unten ist einiges kaputt. Das könnte gerade für die Jüngeren gefährlich werden, lasst uns doch da jetzt mal was machen."
Fahrradkurier Hobusch ist mit seinen 27 Jahren der Älteste in der Runde und von Anfang an mit dabei in der Kiko. Der Fitnessraum im Keller, na gut, es seien keine idealen Bedingungen, aber immerhin ein Angebot, man habe nie so genau hingesehen. "Irgendwann hat es uns dann aber doch gestört, dass der Raum so ungepflegt war und manche Geräte so runter", sagt er.
Mit ihrem Angebot, Ordnung in den Raum zu bringen und Farbe an die Wände, rannten sie bei Heike Friedrich und Sozialarbeiter Peter Schüler eine offene Tür ein. Farbe wurde gekauft, einige neue Trainingsgeräte wurden bestellt. Und natürlich räumten sie die verschlissenen Geräte und allerhand "Müll" weg, bevor sie malerten. "Jetzt kommt man doch gleich nochmal so gerne her, wenn man was für die Muckis tun will", stellt Hobusch zufrieden fest. Und Heike Friedrich freut sich besonders, dass er als einer der älteren Besucher des Kinder- und Jugendtreffs nun auch so deutlich Verantwortung für eben diesen Raum übernimmt, zum Beispiel hat er eine Benutzungsordnung für den Fitnessraum aufgestellt, die sie als für alle verbindlich aushängen wird. Jetzt stehen bei Friedrich und Schüler die großen Mädchen auf der Matte. Die 18-jährige Jessica Färber zum Beispiel. Sich da unten im Keller so allein an einem Gerät abzuschuften, sei ja nicht so ihr Ding. Sie möchte sich lieber in der Gruppe fit halten, denkt an Bewegung zu Musik. "Kein Problem", sagt Heike Friedrich, "meldet euch und dann werden wir sehen, wie wir's machen können."