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Nach Geldautomaten-Sprengung in Kretzschau Nach Geldautomaten-Sprengung in Kretzschau: Bauarbeiten nach der Explosion

Von Yvette Meinhardt 24.03.2016, 08:23
Diesen Anblick bietet die Filiale der Raiffeisenbank in Kretzschau im Inneren. Der zertrümmerte Haufen war der EC-Automat.
Diesen Anblick bietet die Filiale der Raiffeisenbank in Kretzschau im Inneren. Der zertrümmerte Haufen war der EC-Automat. Hartmut Krimmer

Kretzschau - Der zerstörte EC-Automat liegt am Boden. Die Wand, an der das Gerät einst befestigt war, wurde vollkommen zerstört und existiert nun nicht mehr. Dieses Bild der Verwüstung bietet sich den Handwerker der Firma Götze, denn sie arbeiten in der Filiale der Volks- und Raiffeisenbank in Kretzschau. Hier war am Freitag von Unbekannten ein EC-Automat gesprengt und dabei mehrere Tausend Euro erbeutet wurden. Die Spurensuche der Polizei vor Ort ist abgeschlossen, jetzt gehört den Bauarbeitern das Feld.

Rein äußerlich macht das Haus einen guten Eindruck. Nur ein Fenster zur Parkplatz-Seite ist zersplittert. Doch dieser Schein trügt. „Durch die Explosion wurde die eine Außenwand um einige Zentimeter nach außen versetzt“, erklärt Jens Friedemann, Meister der Firma Götze aus Geußnitz. Wer ganz genau hinsieht, erkennt auch die Risse an jener Stelle, wo Außenfassade und Dachkonstruktion aneinander stoßen. Ursprünglich bestand dieses Bauwerk aus vier Containern. Im Jahr 2012 erfolgte eine grundlegende Sanierung. „Wir haben um die vier ursprünglichen Container eine Metallkonstruktion gebaut, mit Holz und anderen Baustoffen verfüllt und das Aussehen komplett verändert“, sagt Friedemann. Schon damals führte die Firma Götze die Sanierung aus und machte ein richtig schickes Haus daraus. So erhielt die Fassade frischen Putz samt Wärmeschutz, jener jetzt kaputte Giebel wurde verblendet und das gesamte Haus bekam Dachkästen.

Statik ohne Schaden

„Das Wichtigste aus unserer Sicht ist, dass die Statik durch die Explosion keinen Schaden genommen hat. Das hat der Statiker bereits so festgestellt“, erklärt Friedemann. Nichtsdestotrotz müsse die Wand am besagten Giebel wahrscheinlich herausgenommen und erneuert werden, so beschreibt der Handwerker die Lage vor Ort. Das werde schon eine geraume Zeit dauern.

Der Innenraum wurde damals mit Trockenbauwänden strukturiert. Eine große fahrbare Glaswand trennt den Selbstbedienungsbereich vom Schalterraum. „Wir sind sehr froh, dass diese Trennwand nicht beschädigt wurde“, sagt Jan Röder, Vorstand der Volks- und Raiffeisenbank Zeitz. Er hofft zugleich, dass die Bauarbeiten gut vorangehen und die Filiale in sechs bis acht Wochen wieder eröffnet werden kann. „Es ist schrecklich, was in Kretzschau passiert ist. Unser Feuerwehrverein und auch die Sportler haben in der Raiffeisenbank ihre Konten“, sagt Ulrike Gellert, aktives Mitglied der freiwilligen Feuerwehren in Droyßig und Döschwitz. Ihre Kameraden waren vor Ort im Einsatz. „Ein bisschen Angst fährt bei solchen Einsätzen immer mit, denn gerade im Fall Kretzschau wusste keiner so recht, was einen in dem Haus erwartet“, so Gellert. Rund 1.500 Kunden zählt die Volks- und Raiffeisenbank Kretzschau. Sie werden derzeit vom Haupthaus am Zeitzer Altmarkt betreut.

„Wir ermitteln mit Hochdruck, aber es gibt keine neuen Erkenntnisse“, sagt André König von der Polizeidirektion Süd. (mz)