MZ-Radpartie MZ-Radpartie: Mit der großen Liebe auf Tour

nonnewitz/MZ - „Ich mache die große Tour mit, auf jeden Fall“ - Für Peter Göldner steht das fest. Die 85 Kilometer lange Strecke stellt für den 72-Jährigen kein Problem dar. Schließlich hat der Nonnewitzer schon einige Übungsstrecken hinter sich. Die beginnen Mitte Januar und reichen bis März, wenn er sich für acht Wochen mit seiner Frau Monika (67) auf der Insel Lanzarote „einquartiert“. Seit 2008 geht das so - er trainiert mit dem Fahrrad, seine „bessere“ Hälfte geht wandern. 1 500 Kilometer hat er dort bereits trainiert, aber insgesamt kommen gut 7.000 Kilometer im Jahr zusammen. Und die Hitze? „Da fahre ich selbstverständlich auch, man muss nur genügend Wasser zu sich nehmen.“ Gesundheitlich halte er für ganz wichtig, sich nicht zu überfordern und dem Körper Gelegenheit zum Regenerieren einzuräumen.
Länge: 16 Kilometer
Start: 11 Uhr
Startgebühr: 7,50 Euro
Strecke: MZ - Bruckdorf - Dieskau - Zwintschöna - Kanena - MZ
Länge: 40 Kilometer
Start: 10 Uhr für Startnummer 1 bis 800, 10.30 Uhr ab Nr. 801
Startgebühr: 8,50 Euro
Strecke: MZ - Kanena - Döllnitz - Raßnitz - Naundorf - Dölbau - MZ
Länge: 60 Kilometer
Start: 9.30 Uhr
Startgebühr: 9,50 Euro
Strecke: Gelände der MZ - Döllnitz - Merseburg - Leuna - Bad Dürrenberg - Gröbers - MZ
Länge: 85 Kilometer
Start: 9 Uhr
Startgebühr: 10,50 Euro
Strecke: MZ - Merseburg - Frank-leben - Bad Dürrenberg - MZ
Doch nicht nur die MZ-Radpartie, die er zum zweiten Mal in Angriff nimmt, zieht den Senior an. Da sind auch noch die RTF-Touren, Radtour-Fahrten, bei denen er mitmacht. Da kommen schon mal 110 Kilometer zusammen, wie beispielsweise im Spreewald im April dieses Jahres. „800 Starter haben mitgemacht, da ging es richtig zur Sache.“ Aber auch solche 80-Kilometer-Standardstrecken wie die von Nonnewitz, Droyßig, Buchheim, Königshofen, Osterfeld, Teuchern, Hohenmölsen und zurück in sein Heimatdorf gehören für Peter Göldner, der einst in Unterwellenborn eine Lehre als Dreher begann, zum ganz normalen Programm. „Da ich bei diesen Touren allein unterwegs bin, freue ich mich besonders, in der Gemeinschaft zu fahren, so wie das in Halle der Fall ist“, ergänzt er. Geht es dabei um Rekorde? „Nein, um Gottes Willen, dabei sein ist alles.“
"Der Junge sparte sich das Geld zusammen"
Dabei sein bei den Radlern wollte Peter Göldner schon seit seiner Jugendzeit. Als 15-Jähriger habe er in Zeitz auf dem Weg zur Penne in einem Sportgeschäft ein Rennrad gesehen - und war fasziniert. So sehr, dass er nicht mehr loslassen konnte und das Rad unbedingt haben wollte. „550 Mark hat es gekostet, das war damals sehr viel Geld in der DDR“, erinnert er sich. Aber: Der Junge sparte sich das Geld zusammen, seine Eltern gaben ein wenig dazu und seither kann der Nonnewitzer nicht mehr vom Rad lassen. „Das war damals meine große Liebe“, sagt er schmunzelnd. Und mit seiner „großen Liebe“ radelte er sogar von Unterwellenborn heim nach Nonnewitz, das sind knapp 100 Kilometer. „Drei Stunden und 20 Minuten habe ich gebraucht. Das weiß ich noch genau.“
Was ist aus dem Rennrad geworden? Entsorgt, wie das oftmals üblich ist? Aber nicht Peter Göldner, der viele Jahre unter anderem bei der Zemag Zeitz und im Stahlbau Pegau arbeitete. Das stand beim Besuch der MZ fein säuberlich geputzt an der Hauswand. Einsatzbereit? Selbstverständlich. Mit dem Oldtimer will der Nonnewitzer demnächst wieder starten - bei der RTF Hallzig-Historica am 23. August, eine Klassiker-Ausfahrt sozusagen. Hallzig stehe dabei für Halle-Leipzig, informiert Peter Göldner, der ein bisschen bedauert, dass von seinen drei Kindern keines seine „Rad-Gene“ geerbt hat. Aber was nicht ist, kann ja noch werden, heißt es wohl in einem Sprichwort. Peter Göldner freut sich und nickt zustimmend.