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MZ-Projekt "Klasse 2.0" MZ-Projekt "Klasse 2.0": Schüler lesen und gestalten Texte für die Zeitung

Von claudia petasch 18.11.2014, 16:32
Die Schüler der 9a der Sekundarschule Am Schwanenteich schmökern in der Montagausgabe der Mitteldeutschen Zeitung.
Die Schüler der 9a der Sekundarschule Am Schwanenteich schmökern in der Montagausgabe der Mitteldeutschen Zeitung. hartmut krimmer Lizenz

zeitz - Warum nicht mal eine Stellenbörse in der Zeitung initiieren, in der die Zielgruppe ausschließlich Schüler sind. In der die Unternehmen nur die Angebote für Schülerpraktikumsplätze ausschreiben?

Über den Stolz hinaus, als junger Reporter in der Tageszeitung abgedruckt zu werden, gibt es im Projekt „Klasse 2.0“ weitere Anreize. Die AOK beispielsweise will den besten Text, der über eines ihrer Recherchethemen geschrieben wird, mit 200 Euro belohnen. Ein Grund mehr, sich aus der MZ-Lokalredaktion Unterstützung von Profis zu holen. Ein Anruf genügt. Die Redakteure helfen auf Wunsch nicht nur beim Schreiben der Texte, sie stehen auch bei der Suche nach Themen mit Rat und Tat zur Seite. Schule, Freizeit, Heimatort - das geht bei jungen Leuten irgendwie immer. Darüber hinaus gibt es mit Sicherheit noch eine ganze Reihe von Themen, die für 14- bis 16-Jährige relevant sind.

Diese Idee schwebt Laetitia-Isabell Bombach schon länger vor. Das Thema Ausbildungsplatzsuche, in einen Job hineinschnuppern, ist das, was die Neuntklässlerin gerade bewegt. Sie befindet sich, wie ihre Mitschüler, mitten in der Prüfungsvorbereitung und damit in der Phase, in der sie sich Gedanken um Bewerbungen für einen Ausbildungsplatz macht. Deswegen wird sie nun besonders darauf achten, ob Artikel dazu in der Zeitung erscheinen, die ihr Anregung für eine Praktikumswahl geben.

Schüler sind begeistert von iPads

Laetitia besucht die Sekundarschule am Schwanenteich in Zeitz und gehört zu jener Klasse, die nun vier Wochen lang an dem Medienprojekt Klasse 2.0 der Mitteldeutschen Zeitung teilnehmen wird, das am Montag gestartet ist. Ihre Klasse, die 9a, bekommt zudem für zwei Wochen einen Klassensatz iPads. Die Schüler sind ganz begeistert von den Geräten, drehen und wenden sie, probieren Apps aus und schießen Fotos. Die Neuntklässler zeigen sich begeistert von den Geräten.

Die Jugendlichen gehören zu den rund 6 000 Schülern im Süden des Landes, die an dem Medienprojekt teilnehmen. Jeden Tag bekommen die Klassen für den Projektzeitraum - und auf Wunsch auch noch einige Zeit darüber hinaus - die jeweilige Lokalausgabe der Mitteldeutsche Zeitung geliefert und werden sich im Unterricht damit beschäftigen. Zudem besuchen Redakteure der Lokalredaktion Zeitz auf Wunsch die teilnehmenden Klassen in Zeitz und Droyßig, sie erklären etwas zur Zeitung, zum Artikel schreiben und zur Fotoarbeit. Die iPad-Klassen können zudem die MZ über die App lesen, die Geräte im Unterricht nutzen, Fotos schießen, für einen Text recherchieren oder Comics zeichnen.

Zugang zu modernen Medien

Die Schüler der Sekundarschule am Schwanenteich freuen sich darüber und blätterten interessiert auch durch die echte, die Papierzeitung. „Wir möchten den Schülern auch den Zugang zu modernen Medien ermöglichen“, sagt Heike Fuchs zur Möglichkeit, als iPad-Klasse teilzunehmen. Sie ist Deutschlehrerin. Auch andere Fachlehrer wollen sich in das Projekt einklinken. Kollegen, die Wirtschaft und Sozialkunde unterrichten, haben Interesse signalisiert und werden die iPads im Unterricht mit der Klasse nutzen.

Dazu gehört auch, einen Blick in die Zeitung zu werfen, das tun die Schüler gestern schon einmal. Aber auch darüber hinaus informiert sich beispielsweise Isabell Katzer immer wieder gern über Neuigkeiten. Sie nutzt dazu vor allem das Internet, schaut nach wichtigen und interessanten Dingen bei Facebook, verrät sie. „Ich bin eigentlich jeden Tag online“, sagt sie. Dann schaut sie auch gezielt nach den Informationen, die online aus ihrer Heimatstadt und -region verbreitet werden, folgt den Links, um mehr zu erfahren.

Was tut und bewegt sich in Zeitz?

Emely Moder schaut ab und zu mal in die gedruckte Ausgabe der MZ, meist wenn sie ihre Tante besucht. Auch andere Zeitungen liest sie durch. „Ich möchte wissen, was in der Stadt los ist“, sagt Emely. Und damit meint sie nicht nur Veranstaltungen, die angekündigt werden, sondern eben auch welche Entscheidungen getroffen werden, was sich in Zeitz tut und bewegt.

Dominik König interessiert vor allem der Sportteil in der Zeitung. So wie einige seiner Mitschüler auch, dabei ist das Regionale genauso für die Jugendlichen relevant wie das Überregionale. „Die Sportseiten sind ok“, sagt er und würde daran nichts verbessern wollen. Die Zeitung liest er zu Hause. Sport macht er auch, in seiner Freizeit zum Beispiel Parcours und er hat bei Motor Fußball gespielt. Deswegen blättert er als erstes nach den Fußballergebnissen, bevor er weiter stöbert.

Überhaupt steht Sport bei den Schülern der Klasse 9a hoch im Kurs, das ist es, was viele von ihnen an der Zeitung interessiert. Sie möchten aber in den nächsten Wochen auch erfahren, wo etwas los ist, wo sie hingehen können, vor allem an den Wochenenden. Und Nachrichten aus Wirtschaft und Politik dürfen nach Ansicht der Schüler auch nicht zu kurz kommen. Ebenso wie Texte und Themen, die für ihre Zielgruppe relevant sind, zählen sie auf. Warum auch nicht mal ein Comic in der Zeitung, anstelle von Text und Bildern? Die Schüler können sich ganz viel vorstellen und sie können selbst mitgestalten. Denn sie lesen nicht nur die nächsten vier Wochen Zeitung, sie können auch Inhalte liefern. Und vielleicht setzt der ein oder andere seine Wünsche einfach selbst um.

Eric Schneibel testet am Dienstag das iPad, das er, wie seine Mitschüler auch, nun zwei Wochen lang nutzen kann.
Eric Schneibel testet am Dienstag das iPad, das er, wie seine Mitschüler auch, nun zwei Wochen lang nutzen kann.
Hartmut Krimmer Lizenz