1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Zeitz
  6. >
  7. MZ-Ferientag im Herrmannschacht Zeitz: MZ-Ferientag im Herrmannschacht Zeitz: Mit der Lampe auf der Suche nach Schätzen

MZ-Ferientag im Herrmannschacht Zeitz MZ-Ferientag im Herrmannschacht Zeitz: Mit der Lampe auf der Suche nach Schätzen

Von Yvette Meinhardt 21.07.2016, 15:46
Yvonne Henning (2. v.r.), ihr Freund  Christian  Schomaker und ihre vier Kinder gehören zu den Gästen des MZ-Ferientages.
Yvonne Henning (2. v.r.), ihr Freund  Christian  Schomaker und ihre vier Kinder gehören zu den Gästen des MZ-Ferientages. René Weimer

Zeitz - Beleuchtung aus und Taschenlampe an, los geht es zur Schatzjagd in der ältesten Brikettfabrik der Welt. Laura (10 Jahre), Justin (9), Noel (8) und Ben (7) starten mit ihren Eltern und zahlreichen anderen Gästen zu einem großen Abenteuer in den Zeitzer Herrmannschacht.

Die Patchwork-Familie aus Hamburg taucht ab in die Vergangenheit und ein in die Geschichte der Braunkohlenindustrie in Mitteldeutschland. Stolz geht Ben mit seiner Grubenlampe voran. Laura beweist unterdessen viel Mut und greift im Dunkeln in verschiedene Eimer hinein. Darin sind Sand, Tannennadeln, Splitt und natürlich Kohle zu ertasten. „Die Kohle färbt ja ab, ich habe richtig schwarze Hände“, ruft Laura ganz erschrocken. Mit staunenden Augen bleiben die Kinder vor einem riesigen Stahlmonster stehen. „Das ist ein Tellertrockner“, erklärt Gabriele Kanzler. Von der Gästeführerin gibt es kindgerechte Informationen aus erster Hand.

Mit der Taschenlampe auf Zeitreise

Mit der Taschenlampe in der Hand geht es durch die alten Industrieanlagen, vorbei an Brikettpresse und rostigen Maschinen. Überall gab es Schätze zu entdecken, für die Eltern Schätze voller Wissen, für die Kinder geheimnisvolle Kisten, beispielsweise gefüllt mit Rohkohle, Briketts oder Prägestempeln. So durfte der Nachwuchs suchen, schätzen, wiegen und messen. Mit staunenden Augen steht der kleine Noel vor der großen Dampfmaschine. Sie stammt aus dem Jahre 1871, verfügt über zwölf PS und hat viele Jahre lang die verschiedenen Anlagen in der Brikettfabrik angetrieben. „Schon wenn unsere Jungen einen Traktor sehen, sind sie begeistert. Die Besichtigung dieser Fabrik ist für uns wie eine Zeitreise“, sagt Yvonne Henning.

Und ihr Lebensgefährte Christian Schomaker ist ebenfalls begeistert. „Ich arbeite in der chemischen Industrie. Dieser große Tellertrockner kommt mir sehr bekannt vor. Natürlich gibt es heute keine Dampfmaschinen mehr, aber die technischen Patente von einst funktionieren noch heute“, erklärt der Vater seinen Kindern. „Und die schwarzen Steine, die hier hergestellt werden, kann man in den Kamin legen“, weiß auch Justin schon genau Bescheid. Denn einen Kamin hat die Familie Zuhause.

Eine Menge Aktivitäten für Kinder

Acht Mitstreiter des Mitteldeutschen Umwelt- und Technikparkes (MUT) haben jede Menge Aktivitäten für die Kinder parat. So kann man Sackhüpfen und Dosen werfen, durch den Braunkohlenwald streifen und über Mammutbäume staunen. Bei Uwe Stehfest kann man das „schwarze Gold“ bemalen und die fertigen Schmuckbriketts mit nach Hause nehmen. Bei Andreas Hartung lodert das Schmiedefeuer, das fasziniert Jung und Alt. So findet er bei seinen Vorführungen des alten Handwerks viele aufmerksame Zuschauer. Kohlen glühen, Funken sprühen. „Das Feuer hat bei mir gut und gerne 500 bis 800 Grad Celsius. Bei entsprechender Luftzufuhr kann es aber auch bis zu 1.400 Grad heiß werden“, erklärt Hartung.

Mehr als 100 Gäste aus nah und fern nutzen den MZ-Ferientag. Zufrieden schaut Anik Salzmann in die Runde. „Es war ein schöner Tag und ich würde mir wünschen, dass wir auf diese Weise vielleicht den einen oder anderen neuen Mitstreiter für unseren Verein gewinnen“, sagt die Vereinsvorsitzende. (mz)