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Moritz zieht mit Dorothea Maria nach Zeitz

Von Angelika Andräs 21.03.2007, 17:55

Zeitz/MZ. - Wie sah es aus, das Herzogtum Sachsen-Zeitz? Das ist eine der Fragen, der die Ausstellung in Schloss Moritzburg in Zeitz ab 1. Mai dieses Jahres nachgeht. Fest steht, dass die verstreuten Landesteile des Herzogtums schwerlich zu einer Einheit zusammenzufügen waren. Doch in diesem Rahmen spielten sich auch Lebensgeschichten ab. Und so gehören die Lebenswege verschiedener Mitglieder des Hauses Sachsen-Zeitz ebenfalls zu den Dingen, die man in der Ausstellung als Ausflug in ein besonderes Kapitel Zeitzer Geschichte nachverfolgen kann.

Moritz, der spätere Herzog Moritz von Sachsen-Zeitz, wurde als jüngster Sohn des sächsischen Kurfürsten Johann Georg I. und dessen zweiter Ehefrau Magdalena Sybilla am 24. März 1619 in Dresden geboren. 1650 heiratete er Sophia Hedwig Herzogin von Holstein-Glücksburg, die er nach der Geburt des zweiten Kindes verlor. Beide Kinder starben ebenfalls vor Vollendung des ersten Lebensjahres. Moritz übernahm 1653 die Verwaltung des Stifts Naumburg-Zeitz und residierte zehn Jahre in Naumburg. 1656 ging der mittlerweile 37 Jahre alte sächsische Prinz die zweite Ehe ein. Mit Dorothea Maria von Sachsen-Weimar, die damals gerade einmal 14 Jahre alt war. Im selben Jahr starb der sächsische Kurfürst.

Bereits am 19. März 1657 legte Moritz in Zeitz den Grundstein für die Hauptresidenz des neuen Herzogtums. Der offizielle Vollzug der Landesteilung - der Aufteilung unter den drei Söhnen - erfolgte erst am 1. Mai 1657. Der Einzug in das neue herzögliche Schloss fand am 1. Juli 1663 statt. Die Tochter Erdmuthe Dorothea war zu diesem Zeitpunkt zwei Jahre alt. 1664 wurde Moritz Wilhelm geboren, 1666 Christian August und 1668 Friedrich Heinrich. Vier weitere Kinder des Herzogpaares starben frühzeitig. Auch die zweite Ehefrau von Moritz starb. 57-jährig heiratete er noch einmal, dieses Mal die 24-jährige Sophia Elisabeth von Holstein-Glücksburg. Diese Ehe blieb allerdings kinderlos.

Herzog Moritz versuchte stets, sich im Rahmen seiner Möglichkeiten, in Hofhaltung und Landesverwaltung am Dresdner Hof zu orientieren. Das führte zu weit reichenden Verpflichtungen, wie der Berufung des namhaften Gelehrten Veit Ludwig von Seckendorff (1626 - 1692) im Jahre 1664 als Kanzler an den Zeitzer Hof. Auch den bedeutenden Komponisten und Musiker Heinrich Schütz (1585 - 1672) verpflichtet er als Hofkapellmeister. Noch heute stehen besondere Leistungen speziell in der Aufführungspraxis auf dem Gebiet der Kirchenmusik zu Buche. Er erweiterte übrigens nicht nur seine bedeutende Bibliothek ständig, sondern bemühte sich nachweislich auch um die Stiftsbibliothek und das Errichten einer Landesbibliothek. Mit letzterem war er seiner Zeit weit voraus. Fortsetzung folgt