Mit Staubsauger, Rollstuhl und Charme in den Tag
Zeitz/MZ. - Konkret heißt das, am Vormittag Hauswirtschaftspflege, dann Essensvorbereitungen, Essen ausfahren, nachmittags einkaufen, mit dem Rollstuhl ausfahren, zum Arzt begleiten. Er macht alles gleich gern. Und Schwester Angela Exler, die Leiterin der Sozialstation, lacht: "Das ist etwas Besonderes mit David. Er findet alle Arbeiten, die er machen muss, schön." Er findet es auch schön, mit Menschen zu tun zu haben. Mit alten Menschen, kranken Menschen. Die kommen bestens mit ihm aus, das hat er erfahren, das können die Mitarbeiterinnen nur bestätigen. "Es stimmt einfach alles und ist schön, einen so toppen jungen Mann zu haben", so Frau Exler. Und David Salkowski weiß auch nicht, wo das Problem liegen soll, mit alten Menschen umzugehen. Schließlich hat er einen guten Kontakt zu seinen Großeltern, hilft ihnen oft. Und außerdem wollte er ja genau diese Arbeit für die Zeit seines Zivildienstes.
"Ein Kumpel von mir war mein Vorgänger hier", erzählt er, "der hat erzählt, was er hier macht. Ich fand das interessant und habe mich hier vorgestellt und beworben." Mit seinem Vorgänger ist er dann einen Tag Probe gefahren. "Das machen wir immer so", erklärt Frau Exler, "dann können sich die jungen Leute auch auf einem Altersniveau untereinander austauschen, wie die Arbeit ist. Erst danach entscheidet sich der Neue." Und so entschied sich David. Und meint heute, er sei sehr zufrieden hier. "Es passt alles, die Kollegen sind nett." Das Kompliment gibt Frau Exler gern zurück. Sie habe schon beim ersten Mal, als David ins Zimmer kam, gesehen, dass er jemand ist, der offen auf Menschen zugeht. Und genau das funktioniere, meint sie. Und setzt hinzu: "Und Charme hat er natürlich auch!"
Mittlerweile freuen sich viele der alten Menschen, wenn David kommt. Ein schönes Gefühl. Und dazu kommt, dass jeder Zivi auch etwas anderes, etwas neues in die Arbeit einbringt. David erarbeitet manches am Computer, schließlich hat er in Gera Informatiker gelernt. Und er macht nicht immer pünktlich Feierabend, um nach einer kleinen Ruhepause mit Freunden loszuziehen oder ins Kino zu gehen. Weil man eben selbst nicht so auf den Feierabend schaue, wie Frau Exler lachend meint, "und dann packe ich ihm auch noch was drauf!" Denn in der Caritas-Sozialstation Zivi zu sein, heißt, voll eingebunden zu sein. Noch bis 31. Dezember. Dann will sich David wieder seinem eigentlichen Beruf zuwenden. "Aber sicher nicht hier", meint er, "wohl eher drüben oder im Ausland."