Mensch-Tier-Bestattung in der Zeitzer Region Mensch-Tier-Bestattung in der Zeitzer Region: Mit dem Vierbeiner ins Grab?

osterfeld/zeitz - Das Haustier ist des Menschen bester Freund - das ist nicht nur ein vielzitierter Spruch. Viele Besitzer von Hund, Katze, Kaninchen oder Meerschweinchen sind mit ihrem Vierbeiner so innig verbunden, dass eine Welt zusammenbricht, wenn er einmal nicht mehr ist. In Aschersleben geht man da nun ganz neue Wege und möchte Mensch-Tier-Bestattungen anbieten. Der Leiter des dortigen Bauwirtschaftshofes, André Könnecke, sagt, dass man künftig eine Fläche auf dem Friedhof dafür anbieten möchte. Die Tiere könnten in einer Urne als Grabbeigabe bei der Beerdigung des Besitzers mit beigesetzt werden. Eingeäschert würden die Tiere aber in einem Tier-Krematorium.
Ralf Steinbach, dem Verwalter des Zeitzer Michaelisfriedhofes, sind die Pläne aus Aschersleben bekannt. Er hat davon auf einem Seminar erfahren. „Solche Wünsche sind an mich persönlich noch nicht herangetragen worden. Deswegen haben wir hier oder im Gemeindekirchenrat noch nicht darüber gesprochen“, sagt er. Wenn so ein Wunsch der Bevölkerung aber vermehrt geäußert wird, könnte man es im Gemeindekirchenrat diskutieren. Würde sich das Gremium für Mensch-Tier-Bestattungen entscheiden, müsste dann eine separate Fläche auf dem Friedhof dafür angelegt werden.
Für Wünsche offen
Grundsätzlich ist Steinbach immer bemüht, Veranstaltungen zu besuchen, auf denen über Neuigkeiten rund um Friedhöfe und Bestattungskultur informiert wird. Aber natürlich kann man davon nicht alles umsetzen. „Wir sind da aber sehr offen und reagieren immer, wenn die Leute mit Wünschen an uns herantreten“, so Steinbach. So ist es auch bei den Gemeinschaftsgräbern, da steigt der Bedarf, also werden solche Möglichkeiten geschaffen.
Eine hohe Nachfrage bei den Urnengemeinschaftsgräbern gibt es auch in Osterfeld. Pfarrer Johannes Alex, der für den Bereich Schkölen-Osterfeld zuständig ist, sagt, dass es in Osterfeld-Lissen eine sehr schöne Anlage gibt, die aufgrund der hohen Nachfrage aus der Bevölkerung angelegt wurde. Vor allem jene, die keine Verwandten haben, die die Grabstätten pflegen können, die aber in der Heimat beerdigt werden möchten, nutzen das Angebot. Grundsätzlich steht er Anfragen offen gegenüber. Einen konkreten Fall, dass jemand mit seinem Haustier beerdigt werden möchte, gab es aber noch nicht. „Wenn so eine Anfrage kommt, müsste ich mich mit dem Thema erst einmal befassen“, sagt Alex.
Auf kommunalen Friedhöfen nicht gestattet
Für Bestattungen auf den kommunalen Friedhöfen der Stadt Zeitz gibt es eine Friedhofssatzung, die alle Rahmenbedingungen regelt und bei der Tiere gegenwärtig nicht mit eingeschlossen sind, sagt Pressesprecher Thomas Sagefka. Zu den kommunalen Friedhöfen gehören die in Geußnitz, Luckenau, Kayna und Mahlen. Auf diesen ist eine Bestattung von Tieren derzeit nicht gestattet. „Da ein solcher Wunsch in der Vergangenheit nicht an uns herangetragen wurde, sehen wir darüber hinaus keinen Anlass, die Friedhofssatzung zu ändern. Das müsste zudem als Vorlage vom Stadtrat beschlossen werden“, so Sagefka.
Eine alternative Form der Bestattung gibt es seit 2010 auf dem Friedhof in Geußnitz. Dort wurde eine Grüne Wiese angelegt, die aber nicht so gut angenommen wird. Bisher gab es dort erst zwei Urnenbestattungen. (mz)