"Machen wir das Beste draus": "Machen wir das Beste draus": Gymnasiasten beenden Schuljahr mit Flashmob

Zeitz - Rund 460 Mädchen und Jungen stehen am Mittwoch früh um 8 Uhr auf dem Schulhof des Zeitzer Gymnasiums in der Käthe-Niederkirchner-Straße. Auf das Zeichen von Musiklehrer Till Malte Mossner beginnt Esther Harloff zu singen und wenig später stimmen im Refrain alle ein.

Das Lied von Silbermond „Machen wir das Beste draus“ schallt über den Hof und erzeugt für einen Moment Gänsehaut. Doch der Lehrer ist beim ersten Mal nicht ganz zufrieden, lässt die Schüler mehrfach singen, mal für den Ton, später für das Video. Denn die DigiMedia Arbeitsgemeinschaft der Schule filmt das Happening mit der Kamera, dem Handy und mit der Drohne aus der Luft.

„Die Idee mit einem Flashmob hatte ich schon länger in meinem Kopf. Als ich dann in der Corona-Zeit das neue Lied von Silbermond gehört habe, dachte ich das passt“, erzählt Mossner. Bei der Schulleitung fand er sofort Unterstützung und so wurde das Lied im Unterricht eingeübt. „Weil ja singen in geschlossenen Räumen nicht möglich war, haben wir im Freien gesungen“, fährt der Lehrer fort.

Er hatte auch bei der sächsischen Band Silbermond angefragt und von dem Vorhaben berichtet. „Wir haben uns Mails geschrieben und ich hatte die Band eingeladen. Leider haben sie abgesagt, aber signierte Plakate geschickt“, so Mossner weiter. Am letzten Schultag die große Premiere: Alle Schüler der Klassen 5 bis 9 finden sich auf dem Schulhof zusammen und singen. Der Lehrer ist zufrieden: „Draußen singt es sich deutlich schwerer. Hinzu kommt der Abstand, man kann sich gesanglich nicht an seinem Nachbarn orientieren.“

Esther Harloff hat mit ihrem Solo keine Probleme. „Ich singe sehr gern und nehme seit Jahren Gesangsunterricht in der Musikschule Anna-Magdalena-Bach“, sagt die Neuntklässlerin. Dort hat für ihren Auftritt auch geprobt. Jetzt werden die Aufnahmen überarbeitet, geschnitten und als Video auf die Internetseite der Schule gestellt. Das Zeitzer Gymnasium wird dabei von der Firma Transmedial unterstützt.

„Diese Veranstaltung ist eine wundervolle Idee und ein schöner Abschluss eines außergewöhnlichen Jahres“, sagt Schulleiterin Beate Kümmel. Sie sei froh, dass die Corona-Pandemie in der Region bisher so glimpflich abgelaufen sei. „Wir alle haben in dieser Zeit dazu gelernt und sind ein Stück menschlicher geworden“, sagt die Schulleiterin. 61 Schüler haben das Abitur in zwei Zeitschienen abgelegt.

„Die Prüfungsleistungen fallen im Vergleich zu den anderen Jahren nicht besonders auf, auch wenn nicht alle Schüler bestanden haben“, sagt Mathias Hildmann, der seit Januar als Oberstufenkoordinator am Gymnasium fungiert. Am Sonnabend wurden im Hyzet-Klubhaus die Abitur-Zeugnisse feierlich übergeben. Der Abiball fiel allerdings aus.

„Wir wünschen uns, dass wir im neuen Schuljahr den Unterricht wieder im traditionellen Klassenverband beginnen können“, sagt Beate Kümmel. In jedem zweiten Raum gibt es eine digitale Tafel. „Ich würde mir mehr Tabletts für die Schüler wünschen“, sagt Beate Kümmel. (mz)