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Leergut bringt der Tafel ein Kühlregal

Von UTA KUNICK 18.11.2009, 17:42

ZEITZ/MZ. - Die moderne Technik wurde durch Spenden finanziert. Das Geld stammt unter anderem von Kunden des Lidl-Einkaufsmarktes in Zeitz (Beitrag: Kunden spenden Pfandbeträge). "Ansonsten hätten wir uns so eine Kühltheke nicht kaufen können", sagt CJD-Regionalleiterin Rosmarie Wienhold zu Michael Kießetz. Kießetz ist Verkaufsleiter bei Lidl und informiert sich vor Ort über die Lebensmittelausgabe im CJD. Das alte Kühlregal war schon ziemlich klapprig, weiß Koordinatorin Sabine Schätzke. Das neue Gerät sieht nicht nur optisch besser aus, es läuft auch bedeutend leiser und frisst nicht so viel Strom.

Renate Reißmann bestückt das Regal mit Joghurt, Milch und anderen Produkten. Mit den Lebensmitteln versorgt die Tafel im CJD Sozialhilfeempfänger und Bedürftige mit Tafelpass. Dreimal die Woche öffnet der kleine Laden auf dem Gelände des Christlichen Jugenddorfwerks in der Freiligrathstraße seine Pforten. Und jedes Mal steht eine große Traube wartender Menschen davor. 500 Bedarfsgemeinschaften werden im Altkreis Zeitz über die Tafel bedient. Das entspricht 1 200 Bedürftigen. "Ein Drittel davon sind Kinder", so Sabine Schätzke. Mit der Einführung von Hartz IV vor fünf Jahren ist ein spürbarer Anstieg zu verzeichnen. Als das CJD im Jahr 2000 mit der kostenlosen Lebensmittelausgabe begann, machten 250 bis 300 Bedürftige davon Gebrauch.

Die Tafel-Mitarbeiter, die über die Maßnahme "Aktiv zur Rente" beschäftigt sind, holen täglich frische Ware. Zu den Adressen gehören Supermarktketten und Großbäckereien. Die Tour geht bis nach Böhlen. So kommen locker 2 000 Kilometer im Monat zusammen. "Dass sich die Wirtschaftskrise in den Unternehmen bemerkbar macht, bekommt auch die Tafel zu spüren", sagt Rosmarie Wienhold. Doch leer sei bisher noch niemand bei der Lebensmittelausgabe ausgegangen, hebt die Regionalleiterin hervor. Dabei betont sie, dass die Tafel nicht zur Absicherung der Rundumversorgung gedacht ist. Nicht alle Betroffenen hätten dafür Verständnis. Neben der stationären Tafel betreibt das CJD noch eine mobile. Damit Bedürftige auf dem Land nicht extra nach Zeitz fahren müssen. Der Kleinbus macht regelmäßig in Reuden, Rehmsdorf, Kayna, Droyßig, Meineweh und in Kleinhelmsdorf Station.