Landrat im «St. Laurentius» Landrat im «St. Laurentius»: Zehn Heimplätze im Dorotheenhaus
Freyburg/MZ. - Im Wintergarten mit einem herrlichen Blick über Freyburg endete der Rundgang am Mittwochnachmittag durch das Hospital "St. Laurentius" in Freyburg. Landrat Harri Reiche war an diesem Tag mit dem Ersten Beigeordneten Thomas Pleye und Wirtschaftsamtsleiter Thomas Böhm in zwei Karsdorfer Betrieben unterwegs (wir berichteten) und stattete anschließend dem privaten Pflegeheim in Freyburg einen Besuch ab. Bei einem Glas Sekt würdigte der Landrat die Leistungen der Inhaberin des Heimes, Brigitte Bornschein. Er lobte deren "Lebenswerk" als ein Haus, in dem kranke und alte Menschen ein menschenwürdiges Dasein finden.
Vor zwei Jahren eröffnete Brigitte Bornschein das Pflegeheim. Sie erzählte in der Runde über den langen und schwierigen Kampf, bevor der erste Spatenstich gemacht werden konnte. Doch hartnäckig habe sie auf ihr Ziel hingearbeitet. Mit 49 Jahren sollte sie sich doch lieber um ihre Enkelkinder kümmern, habe sie nicht selten gehört, wenn sie bei Banken anklopfte. Vor allem mit eigener Courage, aber auch mit Unterstützung des Bürgermeisters von Freyburg, Martin Bertling und der Stiftung Unstrut-Finne konnte Frau Bornschein ihre Pläne verwirklichen. "In den zwei Jahren, die inzwischen vergangen sind, konnte ich mich beweisen", sagte die Heimchefin. Sie sei zuversichtlich gewesen, dass alles gut läuft, es habe bestens geklappt. Das Hospital sei vom ersten Tag an voll belegt. Die 43 Heimbewohner werden von 46 Beschäftigten betreut. Der Bedarf sei vorhanden und so sei ein Anbau schon auf dem Papier. Mit der Erweiterung sollen 29 Heimplätze hinzu kommen, für die Anmeldungen vorliegen.
Doch damit hat die engagierte Chefin nicht genug. Ein großer Kran steht vor dem Elternhaus ihres Mannes in Freyburg, das als Außenwohngruppe mit zehn Plätzen um- und ausgebaut wird. Hier sollen jüngere Leute zwischen 30 und 58 Jahre, die an Multiple Sklerose erkrankt sind und Pflege bedürfen, eine Heimunterkunft erhalten. Einen Namen hat die Unternehmerin auch für das neue Haus. Nach ihrer Enkeltochter Dorothee soll die Außenwohnanlage Dorotheenhaus heißen. Nach einer Fernsehsendung, in der Frau Bornschein als Existenzgründerin vorgestellt wurde, wollten viele junge Frauen von ihr wissen, wie sie den Weg geschafft habe. Es sei notwendig, Erfahrung und ein gewisses Alter zu besitzen und eine Familie, die mitzieht. Der 16-Stunden-Tag, so sagte die selbstbewusste, freundliche Frau, sei das Normalste der Welt.