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Lafarge Zement Lafarge Zement: «Standort weiter gesichert»

Von Gudrun Schröder 26.03.2002, 17:50

Karsdorf. - Der Standort Karsdorf bleibt auch in Zukunft erhalten. Dies war für alle Anwesenden des Pressegesprächs die wichtigste Aussage des Vorsitzenden des Vorstandes von Lafarge Zement, Gerhard Roeser. Der Landrat des Burgenlandkreises, Harri Reiche, besuchte gestern mit dem Ersten Beigeordneten, Thomas Pleye, das Lafarge Zementwerk in Karsdorf.

Dabei hatte der Landrat dem Vorstandsvorsitzenden konkrete Fragen hinsichtlich der Sicherung des Standortes, der Wettbewerbsfähigkeit sowie der Ausbildung von Lehrlingen gestellt. Roeser sah in dem Besuch des Landrates die Verbundenheit zum Betrieb, da es zur Zeit in der Branche ruhiger zugehe. Er vergleich die gegenwärtige Situation des Zementwerkes mit einem Fahrzeug, bei dem von acht Zylindern vier abgeschaltet sind. "Wir können noch fahren, aber es macht keine Freude", äußerte Roeser.

"Wie können wir mit unseren Mitteln und Möglichkeiten helfen", fragte der Landrat. Im Burgenlandkreis gebe es zwei Industriestandorte, Karsdorf und Zeitz. Dazu müsse der Kreis stehen, sagte Reiche. Für das Zementwerk, so der Vorstandsvorsitzende, sei der Bau der ICE-Trasse sowie der anstehende Autobahnbau von großer Bedeutung. Es herrsche ein harter Wettbewerb. Dies sei bei dem Rückgang des Baugeschehens nicht verwunderlich. Roeser erklärte, dass sich der Betrieb dem Wettbewerb stellen werde, um letztlich aus der Situation als Gewinner hervorzugehen. "Der Kampf wird hart, aber wir werden ihn bestehen", so Roeser. Das Werk habe ein gutes Brennstoffkonzept. Mit dem Einsatz von Zweidrittel an Sekundärrohstoffen, wie Altöl und Tiermehl, könne es kostengünstig produzieren. Weniger erfreut und zugleich überrascht zeigte sich Roeser über die vom Land geförderte Investition Altölraffinerie in Zeitz. Es könne nicht dazu führen, dass die Raffinerie dem Zementwerk das Altöl vom Markt hole. Dies sieht auch der Landrat so. Er werde sich dafür einsetzen, dass Karsdorf der Zugang zum Altölmarkt nicht erschwert werde. Der Energiesektor sei eines der entscheidenden Prämisse für den Preis des Zementes und somit den Absatz. Den Verkehrsminister Heyer habe Reiche am Montag speziell zum Thema ICE-Trasse und Brückenbau in Karsdorf konsultiert. Heyer habe versprochen, dass er mit der Bahn AG verhandele, um die mittelständische Wirtschaft der Region am ICE-Bau zu beteiligen. Zwecks Brückenbau sei er mit dem Minister so verblieben, dass Kreis, Gemeinde Karsdorf und Lafarge Zement gemeinsam einen erneuten Antrag auf Förderung stellen. Der Anregung des Landrates, nicht genutzte Geländeteile des Zementwerks zur Ansiedlung weiterer Industrie- und Gewerbebetriebe zu veräußern, steht Roeser positiv gegenüber. "Wir tragen gern dazu bei, die Ansiedlung von weiteren Betrieben zu fördern." Bei der Abdeckung der Servieceleistungen durch Fremdfirmen hätten die am Standort angesiedelten Firmen Vorrang. Kommentar