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Kunstprojekt für Zeitz Kunstprojekt für Zeitz: Farbtupfer mit Ziege und Maus

Von Torsten Gerbank 20.06.2015, 08:23
Roland Lindner mit der Bronzeziege, die künftig in Zeitz ein Hingucker sein soll. Zur Umsetzung des Projekts, so Lindner, ist es Ziel, 18 000 Euro zu sammeln. Damit wären Material-, Transport-, Aufstellungskosten gedeckt. Ein Bruchteil des Geldes wäre Arbeitslohn.
Roland Lindner mit der Bronzeziege, die künftig in Zeitz ein Hingucker sein soll. Zur Umsetzung des Projekts, so Lindner, ist es Ziel, 18 000 Euro zu sammeln. Damit wären Material-, Transport-, Aufstellungskosten gedeckt. Ein Bruchteil des Geldes wäre Arbeitslohn. Hartmut Krimmer Lizenz

Zeitz/Hollsteitz - Können sich die Zeitzer selbst beschenken? Antwort auf diese Frage wird es zum Zuckerfest Anfang Oktober geben. Denn von da an könnte die Stadt von einer neuen Skulptur geziert werden. Von einer bronzenen Ziege, die einen Karren zieht. Ideengeber für das Werk des Hollsteitzer Künstlers Roland Lindner (55) ist ein Zungenbrecher, der nicht nur in Zeitz bekannt ist: „Am zehnten Zehnten, zehn Uhr zehn, zogen zehn zahme Ziegen zehn Zentner Zucker zum Zeitzer Zug“. Der Spruch und Ideen von Mädchen und Jungen aus dem Kunstkurs 11 des Droyßiger Christophorusgymnasiums liegen dem bereits existierenden etwa drei Meter langen und rund 300 Kilogramm schweren Werk zugrunde.

Nun muss noch die Finanzierung geklärt werden, damit das Symbol der Stadt übergeben und aufgestellt werden kann. Und dazu sind die Zeitzer aufgerufen zu spenden. Die Stadtverwaltung hat ein Spendenkonto bei der Sparkasse Burgenlandkreis eröffnet. Und außerdem gibt es in der Touristinformation, im Green Island Pub und bei Roland Linder selbst bunte Aufkleber zu kaufen. „Wir für uns“ steht darauf geschrieben. „Wir für uns“, das ist auch das Motto des Kunstprojektes von Lindner, mit dem er helfen möchte, Zeitz in den nächsten Jahren etwas Besonderes zu geben. Und das immer in Zusammenarbeit mit den Menschen, die hier leben. Zusammen mit ihnen möchte er das Projekt umsetzen.

Die Aufkleber zur Unterstützung der Aktion „Wir für uns“, konkret zur Aufstellung der Zeitzer Ziege mit Wagen, gibt es in verschiedenen Farben - in blau, grün, rot, orange und gelb. Sie können zum Preis von 5 bis 100 Euro erworben und zum Beispiel an Autos geklebt werden. Damit können Bürger nach außen zeigen, dass sie das Projekt unterstützen.

Die Stadtverwaltung, so deren Sprecher Thomas Sagefka, begrüßt und unterstützt die Initiative. Sie hat deshalb für das Projekt ein Spendenkonto bei der Sparkasse Burgenlandkreis eingerichtet.

Die Kontodaten:

Empfänger: Stadt Zeitz,
Sparkasse Burgenlandkreis
IBAN: DE 61 800 53000 320 00000 30
BIC: NOLADE21BLK
Verwendungszweck: 28100.414800 „Wir für uns“

Die Helfer sieht Lindner als Puzzleteile für das Gesamtprojekt. Deshalb sehen die Aufkleber auch aus wie Teile eine Puzzles. Das Projekt „Wir für uns“ umzusetzen, damit haben Linder und seine „Puzzlesteine“ längst begonnen. Auf dem ehemaligen Brühlcafé steht der Puppenspieler, vor der Volks- und Raiffeisenbank auf dem Zeitzer Altmarkt die Mäusebank. Weitere Projekte sind schon in Arbeit. So soll inmitten des Kreisverkehrs am Kalktor „etwas Großes“ entstehen, etwas, was Kreisel und Stadt belebt, so Lindner. Konkreter wird er im Bezug auf dieses Projekt ebenso wenig wie zu seinen Ideen für die Rahnestraße.

„Die Leichtigkeit des S(t)eins“

Denn auch dort will er Anfang nächsten Jahres zusammen mit einem ansässigen Unternehmen einen Hingucker entstehen lassen. Im September wird ein Werk auf dem Neumarkt enthüllt. Es soll seinen Platz finden auf dem Torbogen an der Westseite des Platzes und den Titel tragen „Die Leichtigkeit des S(t)eins“.

Wo in Zeitz die bronzene Ziege zu sehen sein wird, wenn sie die Stadt bekommt, steht noch nicht fest. Neben dem Franziskanerkloster sind noch andere Standorte im Gespräch.

Das Werk sei natürlich auch wieder mit einem Augenzwinkern entstanden. Der Künstler spricht von netten Details, wie einer Oettler-Bier-Flasche, die zu finden sei und davon, dass man das Werk auch so interpretieren könne, dass die Ziege bemüht sei, einen Karren aus dem Dreck zu ziehen. . . Und es drücke auch Kraft aus, Kraft, die sich Lindner von den Zeitzern wünscht. Die Kraft der Gemeinsamkeit, „die Kraft des Wir“, wie er sagt. Er selbst wolle gar nicht im Mittelpunkt stehen, ihm gehe es darum, die Zeitzer zu ermuntern, gemeinsam etwas für die Stadt und damit am Ende für sich selbst zu tun. Denn, so Lindner: „Die Zeitzer haben es immer wieder geschafft, ihre Stadt lebenswert zu machen.“ (mz)

Das Projekt im Internet