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Kommt der Boom? Kommt der Boom?: Was Zeitzer zur Diskussionen um Zuzug sagen

Von Angelika Andräs 01.08.2019, 08:55
Gerade in Wohn- und Geschäftshäusern, wie hier in der Kramerstraße, stehen viele Wohnungen leer.
Gerade in Wohn- und Geschäftshäusern, wie hier in der Kramerstraße, stehen viele Wohnungen leer. Hartmut Krimmer

Zeitz - Mietpreise, Wohnungsleerstand und die Hoffnung auf Zuzug aus Leipzig sorgen im sozialen Netzwerk Facebook für reichlich Diskussionsstoff. „Zeitz ist eine Problemstadt geworden“, schreibt ein Mann und glaubt nicht an Zuzug aus Leipzig in großem Umfang. Eine junge Frau, die mit ihrer Familie gerade von Zeitz weggezogen ist, meint: „Was man in den ersten 20 Jahren nach der Wende kaputtgemacht hat, kann man nicht in zwei, drei Jahren reparieren, wahrscheinlich auch in 30 nicht. Was nützt die schönste Wohnung, die wir zwei Jahre lang hatten, wenn es rundherum nicht passt!“

Zeitzer kritisieren Verfall in der Stadt

Ein Paar aus Halle ist vor einigen Jahren berufsbedingt nach Zeitz gezogen, wie die Frau schreibt: „Wir haben uns gut eingerichtet, es ist sehr preiswert. Wenn wir in Rente gehen, ziehen wir allerdings zurück nach Halle oder zu den Kindern nach Hannover. Man kann hier preiswert wohnen, aber nicht gut leben.“ Auf der MZ-Facebook-Seite schreibt ein User, dass nicht einmal die Zeitzer in Zeitz vernünftigen Wohnraum finden. Wie solle man dann Leipziger davon überzeugen? Oberbürgermeister Christian Thieme (CDU) warf daraufhin die Frage in die Runde, ob es am Zustand der Wohnungen liege oder an aktiven Angeboten durch Eigentümer mangele, wenn potenzielle Mietinteressenten unter 2600 freien Wohnungen keinen vernünftigen Wohnraum finden.

Die Antwort des MZ-Lesers: „Schauen Sie einfach einmal die Wohnungsangebote durch und überlegen sich, mit Ihren örtlichen Kenntnissen, wo Sie wirklich selbst wohnen wollen würden. Einziger Vorteil der Leipziger wäre wohl, dass diese solche Kenntnisse nicht haben. Mag ja sein, dass es billigen Wohnraum in Gegenden, in denen man nicht tot überm Zaun hängen möchte, genug gibt. Aber gerade, wenn man etwas Attraktives und Gehobenes sucht, kann man Zeitz oftmals abschreiben.“ Vor allem, wenn attraktiver Wohnraum dann immer noch ziemlich preiswert sein und ein gutes Umfeld bieten soll. „Pi mal Daumen müssten in den nächsten Jahren mindestens 5000 Leute - mit Familie - nach Zeitz ziehen“, schrieb ein anderer MZ-Leser, „wenn man die Leerstandsprognose nimmt. Ich wünsche es der Stadt, aber ob ich es glaube?“ (mz)