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Knollen ruhen sich im Schießkeller aus

Von Angelika Andräs 23.11.2007, 17:23

Zeitz/MZ. - "Von der Luftfeuchtigkeit und den Temperaturen her ist das Gewölbe ideal", bestätigt Heidrun Sanke, Mitarbeiterin für den Grünbereich im Schlosspark Moritzburg Zeitz. Das Gewölbe ist der ehemalige Schießkeller in der Bastion von Schloss Moritzburg. Dunkel und kühl genug, damit die Zwiebeln und Knollen keinen Schaden nehmen, in einem Bereich aber durch ein Fenster gerade so erhellt, dass auch die Agaven hier ihr Winterquartier beziehen können.

Warum es der Schießkeller ist, in dem jetzt hunderte von Zwiebeln und Knollen lagern, weiß Gottfried Fiedler vom Schlossmuseum Moritzburg zu berichten. Polizei und Staatssicherheit hatten zu DDR-Zeiten in dem ehemaligen Speicherraum ihren Schießstand, in unmittelbarer Nähe dazu befanden sich draußen auch die Hundezwinger. Sehr zur Freude aller Anwesenden zeigt er auf den kleineren Raum und erklärt, dass das die dazugehörende Bar war. Nachdem das große Gewölbe in Ordnung gebracht worden war, hatte sich noch keine neue Nutzung ergeben.

Während Gabriele Degwerth und Uwe Tretbar, beide beschäftigt in der Maßnahme Naturlehrpfad, gemeinsam mit Frau Sanke die Kartons mit Cannas und Eidechsenschwänzen - eine weniger bekannte, aber umso auffälligere Teichrandpflanze - in den Keller tragen, versucht Silke Hötzel die Schätze zu benennen. Die Mitarbeiterin für Veranstaltungen und Öffentlichkeitsarbeit im Schlossparkteam hat sogar eine Liste mit den Namen der Spender dabei. Immerhin kamen über 10 000 Blumenzwiebeln zusammen, nachdem der Schlosspark um Spenden gebeten hatte. Über 3000 Tulpen, fast 3000 Narzissen, hunderte Iris, Maiglöckchen, Schneeglöckchen, aber auch Gladiolen und Dahlien, Cannas. 1000 der Frühblüher sind bereits gesteckt, der Rest komme im Januar in Balkonkästen, so Frau Hötzel, Schüler der Johann-Traugott-Weise-Schule werden sich dieser Arbeit annehmen. Groß ist auch die Freude über die vielen Agaven, die der Schlosspark von Bürgern erhielt. "Wir wollen in der nächsten Saison zwölf Agaven vor die Orangerie bringen", erklärt Frau Sanke, "die haben wir fast alle schon zusammen."