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Kinder klettern dem Wind entgegen

Von Uta Kunick 24.05.2007, 16:09

Kleinpörthen/MZ. - Das Wetter meint es gut mit den Jungen und Mädchen vom Kreativitätszentrum. Die Sonne strahlt und der Himmel präsentierte sich wolkenlos. Eine schlechte Aussicht hat die Gruppe also nicht zu befürchten.

Es soll an diesem Vormittag nämlich hoch hinauf gehen. Um es genau zu nehmen: 70 Meter. Dazu gilt es exakt 288 Stufen zu erklimmen. Mit dieser Besteigung kommen die Schüler einer Einladung der Stadtwerke Zeitz nach. Jörg Papsdorf, Mitarbeiter der Abteilung Marketing, nimmt die Kinder vom Kreazentrum in Empfang und bringt sie zu einem der drei an der Landstraße zwischen Zeitz und Kleinpörthen gelegenen Windkrafträder, die Hans-Jürgen Vogel aus Hainichen gehören.

Seit Februar dieses Jahres beschäftigt sich eine Gruppe aus dem Kreativitätszentrum mit dem Thema Energie. Als Partner holte sich die Einrichtung die Stadtwerke Zeitz mit ins Boot, die das Vorhaben unterstützt. "Wir haben schon verschiedene Workshops zu erneuerbaren Energien mit den Kindern durchgeführt", erzählt Papsdorf. Dabei fällt Maximilian Zietz sofort die Sache mit den Baukästen ein. Ein Solarauto und eine Solarschaukel haben die Elf- bis Vierzehnjährigen zusammengebaut. Zurzeit sind sie noch am Grübeln, warum das Ganze nicht funktioniert. "Wahrscheinlich sind die Solarzellen defekt", meint Maximilian. Es könnte aber auch am Motor liegen, befindet Evelyn Schellenberg, die ein freiwilliges Jahr am Kreazentrum absolviert. An diesem Vormittag will sie mit den anderen hoch hinaus.

Einmal im Leben eine Windkraftanlage erkunden, das haben sich die Kinder bei der Arbeit an diesem Projekt gewünscht. Dass der Wunsch nun in Erfüllung geht, hat die Gruppe Papsdorf zu verdanken. Gerd Werner, der selber ein Windrad auf Geußnitzer Flur besitzt, steht den wissbegierigen Mädchen und Jungen bei Fragen zur Windenergie zur Seite. Um Strom zu erzeugen, müssen bei der Einspeisung ins Netz bestimmte Parameter eingehalten werden, erfahren die Kinder. Ein Netzschutz sorgt dafür, dass diese konstant eingehalten werden. In luftiger Höhe können Maximilian und die anderen aus nächster Nähe einen Blick auf die vier Motoren und auf die Flügel werfen. "Das ist ja krass", lautet das überwältigende Urteil.