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Kein WM-Ticket ohne Kleber

Von Maria Barsi 13.02.2007, 18:24

Göbitz/MZ. - Weltweit ist die Jowat GmbH Technologieführer bei Verklebungen in der Holz- und Möbelindustrie. Aber auch Tetrapack-Verschlüsse und Profilummantelungen werden mit Jowat-Kleber befestigt, man lieferte Kleber für die Beschichtung der Fußball-WM-Tickets und als großes Geschäft erweist sich zunehmend ein spezieller Glanzfolienkleber.

Dass die Firma überhaupt im Industriepark Zeitz ansässig ist, hängt mit Detmold zusammen. Anfang der neunziger Jahre nämlich bekam das Detmolder Unternehmen Jowat einen so großen Auftrag für die Sowjetunion, dass man ganz schnell ein zusätzliches Gelände mit Produktionshalle brauchte. Das fand man in Riesa und im Industriepark. Dass man sich letztlich für den hiesigen Standort entschied, mag wohl auch ein bisschen was mit der Städtepartnerschaft zwischen Zeitz und Detmold zu tun gehabt haben.

Der erste Mitarbeiter vor Ort war am 1. Dezember 1991 Prokurist und Betriebsleiter Rainer Uhlemann, der aus der Klebstoffbranche der DDR kam. Jetzt sind es in Göbitz 63 Mitarbeiter und der Standort wurde kontinuierlich ausgebaut. Ende des vergangenen Jahres erst kam ein Regallager in der vorhandenen Lagerhalle hinzu. Mehr Platz, mehr Ordnung. Das brauche man für das, was man sich für dieses Jahr vorgenommen habe, so Uhlemann. Denn wenn man von 155 Millionen Produktionsumsatz der gesamten Jowat-Gruppe spricht, so stecken darin auch die knapp 20 000 Tonnen Kleber, die im vorigen Jahr das Gelände verlassen haben. Das sei zu überbieten.

Gut die Hälfte der Produktion machen die Schmelzklebstoffe aus. In die andere Hälfte teilen sich Dispersionsklebstoffe wie weiße Kaltleime sowie Glanzfolien- und Kaschierkleber. Letzterer muss hochrein sein, denn er wird fast ausschließlich im dekorativen Bereich von der Beschichtungs- und der Automobilindustrie verwendete. Nicht zu vergessen sind die immerhin auch 5,5 Tonnen Lösemittelkleber. Dafür also sind die drei Anlagen, die man auch sieht, wenn man nur über den Zaun schaut.

In der hochindustrialisierten Anlage für die Produktion von Schmelzklebstoffen herrschen 270 bis 280 Grad Celsius. "Wir stellen da ein sehr energieintensives Produkt mit hoher Prozesswärme her. Deshalb sind wir froh, dass wir hier sieben Tage die Woche durcharbeiten können", erklärt der Betriebsleiter. Das spare Energie und ermögliche eine konzentrierte Wartung im Sommer. Diese mache man mit eigenen Kräften. "Wir haben hier gut ausgebildetes und engagiertes Personal", betont er. Und wo er fremde Fachleute brauche, da beziehe er Firmen der Region ein.