Junger Tanzlehrer gibt seine Leidenschaft gern weiter
WEISSENFELS/MZ. - Da sei er in der achten, neunten Klasse gewesen. Mit sieben Jahren habe er mit dem Tanzsport im Verein begonnen, sei später vom Naumburger Tanzsportverein zum leistungsstärkeren Tanzsportclub Leipzig gewechselt. Spannend und erfolgreich sei der Leistungssport für ihn gewesen und die Voraussetzung, sich beim Berufsverband als Tanzlehrer ausbilden zu lassen. Da habe ihn sein Trainer Ulrich Herrmann, der auch im 1. Tanzsportclub Blau-Gelb Weißenfels (TSC) Tanzpaare trainiert, unterstützt.
"Mit dem Tanzen kannst du nur als Profi-Tänzer Geld verdienen oder als ausgebildeter Tanzlehrer", meint Mokros. Seine Tanzsporterfahrungen haben ihm die Zulassung zum Wunschberuf verschafft. Danach sei er selbstständig gewesen, habe zunächst Choreographien für Künstler entworfen. Die für den Auftritt der Band "Hot Banditoz" in der Fernsehsendung "The Dome" stamme von ihm. Er habe auch am "Queensberry"-Projekt gearbeitet. Doch aus geschäftlicher Sicht seien die Choreographien für Popstars zwar ein schöner, aber kleiner Job. Davon könne ein Tanzlehrer nicht leben, so Mokros.
Vor zwei Jahren hat Lutz Mokros gemeinsam mit Ulrich Herrmann und dem Bundesjugendtanztrainer Asis Khadjeh-Nouri in Naumburg die Tanzschule Saale-Unstrut eröffnet. Im Hotel "Alte Schmiede" werde der Saal für das Training genutzt. "Ich bin der Mann vor Ort", sagt Mokros und freut sich darüber, dass Tanzen wieder richtig im Kommen ist - in jeder Altersklasse. Drei Tage sei er in Naumburg, zeige Sechsjährigen als den Jüngsten und Senioren über 80 als den Ältesten, wie es geht. Bereits in vier Tanzkreisen treffen sich Paare, die Standard, Latein oder einfach nur Disko-Fox oder Salsa als neues Hobby entdeckt haben.
Es gebe aber auch Geschäftsleute, die auf einem Ball tanzen wollen und sich mit seiner Unterstützung darauf vorbereiten. Da gehe es nicht nur um Schrittfolgen, sondern auch um korrekte Haltung.
Der Naumburger Tanzlehrer, der auch Workshops in Leipzig veranstaltet, hat sich im Burgenlandkreis "ausgebreitet". Die Mutter eines Schülers des Christophorusgymnasiums Droyßig habe bei ihm trainiert und Tanzen als Schulprojekt vorgeschlagen. In Droyßig lernen jetzt Neuntklässler im Sportunterricht tanzen und das schon seit drei Jahren. Auch Ballerfahrungen haben 30 Debütanten der Christophorusschule und Naumburger Tanzschüler Anfang November im Burgenlandsaal der "Alten Schmiede" gesammelt.
Und weil der 1. TSC Blau-Gelb in Weißenfels einen neuen Trainer suchte, fährt Lutz Mokros jetzt jeden Mittwoch nach Weißenfels. In der Klosterturnhalle unterrichtet er seit September im Projekt L.A. Dance das sogenannte Background-Tanzen. Das sei auch für Cheerleader und Hip-Hop-Gruppen nützlich. Zehn junge Leute im Alter von acht bis 25 Jahren lernen das von ihm und Mokros freut sich über dieses Interesse. Zwei Stunden später übe er mit Paaren im Gesellschaftstanzkreis dann Standardtänze.
Der Saale-Unstrut-Tanzlehrer mag auch die Vorweihnachtszeit. Es sei für ihn eine sehr warme Zeit, die er mit Familie, Stollen, Plätzchen verbindet. Da denkt er an Gemütlichkeit, die Lichter in der Dunkelheit verbreiten. Weihnachten verbringt er gern mit der Familie, den Eltern und dem Bruder, den er nur wenige Tage im Jahr trifft. Mokros hat auch eine Idee, was zu Weihnachten geschenkt werden kann: Ein Gutschein für einen Tanzkurs. "Tanzen ist eine schwierige Sache," sagt er, "aber für jeden erlernbar." Ob er selbst ins neue Jahr hineintanzen wird, weiß Mokros noch nicht. Silvester hat er noch nicht verplant.
Lesen Sie am Mittwoch: Das Arbeitszimmer des Schriftstellers Rudolf Drößler.