Jugendhilfe Burgenlandkreis Jugendhilfe Burgenlandkreis: Ausschuss gegen geplantes Streichkonzert
Naumburg/MZ. - 30 Besucher von Jugendeinrichtungen aus Zeitz und Naumburg wohnten der jüngsten Sitzung des Jugendhilfeausschusses Burgenlandkreis bei. Was den Jugendlichen am meisten auf den Nägeln brannte, war der Tagesordnungspunkt zur Finanzierung der Jugendarbeit / Jugendsozialarbeit für das Jahr 2004. Die im Vorfeld in Höhe von 166 000 Euro angekündigten Kürzungen riefen im Landkreis Protestaktionen und Unterschriftensammlungen hervor (die MZ berichtete).
Jugendhilfeplaner Lutz Dathe stellte vor dem von den Besuchern sehnsüchtig erwarteten Tagesordnungspunkt eine von ihm umfangreich ausgearbeitete Sozialraumanalyse vor. Steigende Jugendkriminalität, erhöhte Jugendarbeitslosigkeit und von Jahr zu Jahr mehr Sozialhilfeempfänger im jugendlichen Alter, all das stimmte den Ausschuss recht nachdenklich. Ziel müsse es sein, dieser negativen Entwicklung entgegenzuwirken, so die Schlussfolgerung.
Wie ein Hohn baute sich die Diskussion um Kürzungen in der Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit darauf auf. Es sei nicht mehr genug Geld da, um all das, was in den letzten Jahren im Burgenlandkreis fast flächendeckend für die Jugend aufgebaut wurde, weiter zu erhalten, schilderte Dathe die Misere. Wegen der prekären Haushaltssituation seien Kürzungen unumgänglich. Ziel sei es, die Schließung von Kinder- und Jugendeinrichtungen zu verhindern und qualitative Einschnitte möglichst gering zu halten. Die Mitglieder des Jugendhilfeausschusses sollten darüber befinden, in welchen Einrichtungen konkret der Rotstift angesetzt werden soll. An diesem Punkt schieden sich die Geister. Da aus fachlicher Sicht weitere Kürzungen nicht vertretbar sind, habe der Ausschuss jene Aufgabe an die Verwaltung weiter gegeben, erinnerte Ausschussmitglied Michael Ritz an die letzte Sitzung. "Heute bekommen wir das Gleiche wieder so vorgesetzt", erklärte er verwundert.
Nach langer, recht kontrovers verlaufender Debatte, ließ die Verwaltung die Katze aus dem Sack. Ihr Vorschlag: Im Jugendhaus Fischgasse, im Kinder- und Jugendtreff Naumburg und im Jugend-Kontaktcafé Zeitz könnte im kommenden Jahr der Personalkostenzuschuss pro Einrichtung um je 30 000 Euro reduziert werden. Gespräche mit den Trägern wurden angekündigt.