Jugendherberge Kretzschau Jugendherberge Kretzschau: Neuer Chef im Haus am See

Kretzschau/MZ - Die Jugendherberge in Kretzschau verändert ihr Gesicht. Knallgelb leuchtet die Fassade des Haupthauses, im Inneren dominiert ein freundliches Grün. Knallig grün und rot leuchten die Wände, dazu zartgrüne Stühle, gemütliche Bänke und fröhliche gelbe Übertöpfe bringen viel Farbe ins Spiel. „Die Jugendherberge in Kretzschau ist eine unserer größten Investitionen in den vergangenen Jahren“, sagt Viktoria Ufer, Marketingchefin vom Landesverband Sachen-Anhalt. Konkrete Zahlen nennt sie aber nicht.
Exakt 5.599 Gästeanreisen stehen für die Jugendherberge Kretzschau für das Jahr 2013 zu Buche. Das sind 14.538 Übernachtungen, 35 Prozent davon waren Schulklassen, 33 Prozent Gruppenfreizeiten und 28 Prozent Familien oder Einzelreisende. Im Jahr zuvor waren es 14.290 Übernachtungen. Auch das Außengelände der Jugendherberge wurde neu gestaltet, dabei entstand zum Beispiel ein neuer Vorplatz mit einer kleinen Bühne. (yve)
In der Jugendherberge weht ein neuer Wind. Walter Weber hat im Frühjahr die Leitung übernommen, ist mit Frau und zwei kleinen Kindern (vier und fünf Jahre alt) an den See gezogen. „Wir wurden sehr herzlich aufgenommen. Unsere Kinder besuchen die Kita in Kretzschau und wir fühlen uns hier wohl“, sagt der neue Herbergsvater. Sachsen-Anhalt war für den Mann aus Trier die erste Wahl. „Meine Mutter stammt aus Stendal, wir haben Verwandte in Leipzig, da wollten wir gern nach Sachsen-Anhalt“, verrät der 43-Jährige. Seit drei Monaten führt er hier Regie. „Unser Alleinstellungsmerkmal ist natürlich der See vor der Haustür, darüber hinaus gibt es zahlreiche Sehenswürdigkeiten in Zeitz wie das Schlossensemble rund um die Moritzburg, das Unterirdische Zeitz oder der Hermannschacht. Doch all das musste ich selbst erst einmal kennenlernen“, erzählt Weber. Er will die Jugendherberge strategisch wieder mehr auf die Region Zeitz und das herrliche Elstertal ausrichten. „Die Stadt an der Weißen Elster hat im kulturhistorischen Sinne unglaublich viel zu bieten. Als Jugendherberge wollen wir dazu beitragen, dieses Wissen unseren Gästen mit zu vermitteln“, sagt Weber. Aus diesem Grund ist er dabei, Kontakte in der Region zu knüpfen, und hält bereits ein großes Angebot an Informationsmaterial bereit.
In dieser Woche sind 43 Mädchen und Jungen der Villa Jühling aus Halle zu Gast. „Wir verbringen hier eine Ferienfreizeit und fühlen uns sehr wohl“, erzählt Betreuerin Stefanie Tsiknakos. Sie haben ein riesiges knallbuntes Zirkuszelt aufgeschlagen, bieten verschiedene Projekte an. „Wir begeben uns auf die Spuren anderer Kulturen, so trifft der Seilbinder die Seiltänzer, stellen unter diesem Motto historisches Handwerk vor“, fährt die Frau aus Halle fort. Die Kinder lieben die Weitläufigkeit der Anlage, mit ihren verschiedenen Plätzen für Fußball, Volleyball und Tischtennis beispielsweise. Die Jugendherberge ist in diesen Tagen ausgebucht. Reisende aus Österreich und der Schweiz nutzen das Domizil als Zwischenstopp für die Ferienreise an die Ostsee. In den letzten Schultagen waren zahlreiche Klassen hier. Darüber hinaus setzt Weber stärker auf Angebote für Familien. Aus diesem Grund sind wieder die Handwerker der eigenen sechsköpfigen Crew des technischen Betriebsdienstes zugange, zimmern, malern und hämmern. Gleich im Eingangsbereich entsteht eine Kinderspielecke, gebaut wird an kindgerechte Toiletten. Bereits vorhanden sind schon Hochstühle für kleine Kinder und Babybetten. Ein Ort im Umbruch eben, der gern für Familien attraktiver werden möchte.
