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Jugendherberge Kretzschau Jugendherberge Kretzschau: Auf Suche nach Nachwuchs

Von Yvette Meinhardt 31.05.2015, 16:11
Jenny Schumacher verstärkt das das Team der Jugendherberge Kretzschau.
Jenny Schumacher verstärkt das das Team der Jugendherberge Kretzschau. junghans Lizenz

Kretzschau - Walter Weber schaut zufrieden in die Runde und sieht dabei in junge Gesichter. „Ein Jahr habe ich Nachwuchs und Auszubildende gesucht, jetzt bin ich endlich fündig geworden“, sagt der Leiter der Jugendherberge Kretzschau. Pünktlich zu Beginn des neuen Lehrjahres kann er zwei Stellen besetzen - eine im Gastgewerbe und die zweite im Büromanagement. „Wir wollen auf diese Weise in der Region noch stärkere Wurzeln schlagen“, sagt Weber. Bereits jetzt gibt es sogar internationale Verstärkung. Saydaliev Kholisdzhon weilt für ein Jahr in Deutschland und leistet einen freiwilligen Dienst. Die Zeitzer Zeitung kam mit den drei jungen Leuten ins Gespräch.

Saydaliev Kholisdzhon, Duschanbe, Tadschikistan: Mit der deutschen Sprache tut sich Saydaliev Kholisdzhon noch ein wenig schwer. Denn er kommt aus Duschanbe, der Hauptstadt von Tadschikistan. Gerade mal drei Monate lernte er im deutschen Konsulat Deutsch und absolviert jetzt ein freiwilliges soziales Jahr in der Jugendherberge Kretzschau. „Ich möchte gern in Deutschland lernen und später studieren, denn meine Mutter sagt, in Deutschland gibt es die besten Lehrer und die besten Ausbildungsmöglichkeiten“, erzählt der junge Mann. Zu Hause hat er den Beruf eines Elektrikers gelernt und danach in einem Hotel gejobbt. Für dieses Gewerbe scheint er prädestiniert, denn er spricht viele Sprachen, so zum Beispiel Usbekisch, Tadschikisch, Türkisch, Russisch, Arabisch und Persisch. „Mein Großvater war Perser und unser Nachbar kam aus Usbekistan“, sagt er. Sein Vater ist Mechaniker und seine Mutter Lehrerin. Über den Internationalen Bund kam er nach Kretzschau. „Er unterstützt unsere Hausmeister bei der Arbeit und ist sehr fleißig, mäht Rasen, verschneidet Hecken, macht Lagerfeuer für die Kinder und hat sich gut in unser Team integriert“, sagt Weber. Der Gast aus Tadschikistan wohnt natürlich auch in der Herberge und im Laufe diesen Jahres soll hier eine richtige kleine Wohnung für junge Leute, die einen Freiwilligendienst absolvieren, entstehen.

Jenny Schuhmacher, Zeitz, 22 Jahre: Mit einem freundlichen Lächeln empfängt Jenny die Gäste in der Jugendherberge, überreicht den Neuankömmlingen den Schlüssel und weist sie in organisatorische Dinge ein. „Ja, die Arbeit an der Rezeption wäre schon mein Ding, denn ich mag den Kontakt mit Menschen“, sagt die 22-Jährige. Im Internet hat sie davon gelesen, dass die Jugendherberge einen Ausbildungsplatz zum Büromanagement zu vergeben hat. In ihrem derzeitigen Praktikum lernte sie den Alltag kennen, half im Hauskeeping, machte die Zimmer mit sauber und übernahm verschiedene Arbeiten in der Küche. „Ich habe bereits eine Ausbildung zur Diätassistentin und ein freiwilliges soziales Jahr im Krankenhaus hinter mir. Mit einem Job im Krankenhaus hat es nicht geklappt, also bin ich auf der Suche“, sagt die junge Frau. Für die Ausbildung zog sie nach Halle und jetzt nach Zeitz zurück. Ob es mit der neuen Lehrstelle in Kretzschau klappt, ist nicht gewiss, denn es gibt mehrere Bewerber.

Kevin Katzer, Kretzschau, 20 Jahre: „Ich wollte schon immer Koch werden und bin jetzt meinem Traumberuf ein ganzes Stück näher“, sagt Kevin. Denn ab dem 1. August beginnt der 20-Jährige seine Ausbildung in der Jugendherberge im Bereich Gastgewerbe, ob er einmal Koch (dreijährige Ausbildung) oder Fachkraft im Gastgewerbe (zwei Jahre) wird, steht dabei noch nicht fest. Er büffelt derzeit für einen Schulabschluss. Nach seiner Schulzeit hat er schon einmal eine Lehre begonnen, diese jedoch abgebrochen. Jetzt versucht er in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Mikroelektronik (GfM) einen zweiten Anlauf. „Schon seit meiner Kindheit koche ich gern, am liebsten mag ich Soße Bolognese, aber ich mache auch gerne Würzfleisch und Spargelcreme-Suppe“, erzählt der junge Mann aus Kretzschau. Seit fünf Wochen absolviert er in der Jugendherberge ein Praktikum. „Er ist eine große Hilfe für uns und bringt bereits ein hohes Maß an Wissen mit“, lobt sein Chef Walter Weber. So hat Kevin bereits bei der Gestaltung von Büfetts mitgewirkt, Käse- und Wurstplatten gestaltet. „Küchenarbeit bedeutet für mich Stress, und ich brauche Stress, sonst ist mir zu langweilig“, sagt der junge Mann. (mz)

Saydaliev Kholisdzhon verstärkt das das Team der Jugendherberge Kretzschau.
Saydaliev Kholisdzhon verstärkt das das Team der Jugendherberge Kretzschau.
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Kevin Katzer verstärkt das das Team der Jugendherberge Kretzschau.
Kevin Katzer verstärkt das das Team der Jugendherberge Kretzschau.
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