1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Zeitz
  6. >
  7. Job: Job: Der Kälte zum Trotz

Job Job: Der Kälte zum Trotz

Von Christiane Rasch 28.01.2017, 06:45
Gezuckerte Hagebutten, gesehen bei Zangenberg.
Gezuckerte Hagebutten, gesehen bei Zangenberg. Hartmut Krimmer

Zeitz - Die meisten Menschen dürfte es bei den derzeitigen Temperaturen vermutlich ins Warme ziehen. Einige Berufsgruppen aber müssen raus, egal wie weit das Thermometer in den Minusbereich sinkt.

Diese Berufsgruppen müssen bei eisiger Kälte draußen arbeiten

Dazu gehören unter anderem die Mitarbeiter von Gala Mibrag Service GmbH. Diese sind aktuell zwischen Naundorf und Theißen in Höhe der Grube Paul im Einsatz. Ihr Auftrag: Sie müssen Gehölz und Büsche entlang der Kohlebahn-Strecke zurückschneiden, damit diese ungehindert befahren werden kann.

Eine Aufgabe, die trotz eisiger Temperaturen nicht aufgeschoben werden kann - und gar auch nicht muss, wie Wolfgang Siegel, Leiter für Bau und Projekte bei Gala Mibrag, erklärt. Denn die Mitarbeiter seien an die Kälte gewöhnt. „Sie sind abgehärtet und haben so dicke Sachen an, dass sie nicht frieren“, erklärt Siegel.

Außerdem, so Siegel weiter, würden nur wenige Arbeiten im Freien tatsächlich mit der Hand erledigt. Die überwiegende Zeit würden die Mitarbeiter währenddessen auf Baugeräten wie Bagger oder Planierraupen sitzen. Und diese seien beheizt. Ganz unproblematisch ist das Winterwetter aber auch für das Garten- und Landschaftsbau-Unternehmen nicht. Würden die Temperaturen unter Minus zehn Grad sinken, könnten laut Siegel etwa Erdarbeiten nicht mehr ohne Weiteres ausgeführt werden.

Auch die Entsorgungsgesellschaft Sachsen-Anhalt Süd kennt frostige Temperaturen im Arbeitsalltag

Mit frostigen Arbeitsbedingungen kennen sich auch die 80 Mitarbeiter der Entsorgungsgesellschaft Sachsen-Anhalt Süd GmbH (Egsas) mit Sitz in Görschen aus, die täglich im Burgenlandkreis im Einsatz sind. Ob bei brütender Hitze oder Kälte, seine Leute seien immer im Einsatz, sagt Geschäftsführer Nico Neuhaus. Verständlich - schließlich muss der Müll bei jeder Jahreszeit abgeholt werden. „Das ist aber alles eine Sache der Gewöhnung“, so Neuhaus und ergänzt, dass die Mitarbeiter mit dicker Schutzkleidung ausgerüstet seien.

Keine Ausrüstung gibt es hingegen für das Entleeren zugefrorener Tonnen. Laut Neuhaus betrifft dies vor allem den Bio-Müll. Gerade bei Temperaturen um den Nullpunkt gefriere der Inhalt häufig und lasse sich selbst durch mehrmaliges Nachschlagen am Fahrzeug nicht restlos entfernen.

Das sorge bei Bewohnern mitunter für Unverständnis. Ebenso wie der Umstand, dass Tonnen bei viel Schnee überhaupt nicht geleert werden. „Wenn eine Straße nicht geräumt ist, kann es passieren, dass wir mit den Fahrzeugen nicht durchkommen“, erklärt Neuhaus. Das betreffe insbesondere Nebenstraßen.

Wo die Kommune in Zeitz zum Winterdienst verpflichtet ist und wo nicht

Hierzu erklärt Christian Gast, Geschäftsführer vom Stadtreinigungs- und Servicebetrieb Zeitz, dass die Kommune nur in Hauptverkehrsstraßen und gefährlichen Verkehrsabschnitten zum Winterdienst verpflichtet ist. Trifft beides nicht zu, besteht keine Räum- oder Streupflicht. „Es gibt aber Absprachen mit Egsas“, relativiert Gast. Wenn deren Mitarbeiter Schwierigkeiten bei der Entsorgung in einer bestimmten Straße hätten, komme man - auch wenn der Bereich normalerweise nicht im Winterdienstplan vorgesehen sei.

Das bestätigt auch Nico Neuhaus. In solchen Fällen versuche man, die Entsorgung zu einem späteren Zeitpunkt nachzuholen. In diesem Winter hielten sich derlei Probleme aber bislang in Grenzen.

(mz)