"Jekami" "Jekami": 16. Talentetag in Zeitz

Zeitz/MZ - Bühne frei für junge und auch weniger junge Talente! Als Samstagvormittag im gut gefüllten Saal der Musikschule „Anna Magdalena Bach“ der prächtige Kronleuchter erstrahlt, war es soweit: Die 16. Auflage des Talentetages „Jekami“ („Jeder kann mitmachen“) - veranstaltet vom Kultur- , Kunst- und Theaterverein (Kuk) Zeitz - erlebte ihren stimmungsvollen Auftakt. Das Grippewelle bedingte Fehlen von sieben Solisten und zwei Gruppen wischte Musikschulleiter Matthias Büttner mit der Bemerkung weg: „Trotz extremer Ausfälle und extrem winterlicher Temperaturen werden dafür die Darbietungen sicherlich extrem gut.“ Und der als bewährter „Jekami“-Musikjuror aktive Schulleiter sollte Recht behalten.
Gleich der erste Solist, der 14-jährige Markus Brauer (Profen), brillierte am Keyboard mit Pop, volkstümlicher Musik und Eigenkomposition. Der Achtklässler zeigte Vielseitigkeit. Markus durfte im Programm dann noch „mal ran“, glänzte diesmal am Klavier mit zwei rhythmisch betonten melodiösen Stücken. Juror Büttner nickte mehrfach anerkennend während des Vortrages. Und der junge Mann, dessen Eltern im Publikum saßen, sollte am Ende verdient den Musik-Hauptpreis des Wettbewerbs in Empfang nehmen. „Ja, vor drei Jahren bin ich praktisch beim ,Jekami’ in Zeitz entdeckt worden“, sagte Markus Brauer. Seitdem trete er regelmäßig bei Veranstaltungen des Kuk und anderen auf. „So umrahme ich Lesungen und spielte zuletzt auch bei der Kürung der Zeitzer Weinprinzessin. Das macht mir viel Freude“, so Markus, der Keyboard und seit kurzem auch Klavier spielt.
Das gelungene musikalische Finale der Talenteschau bestritt nach einander am Piano mit Richard, Roland (beide neun Jahre) und Reinhold Gottschling (13) ein Brüdertrio. Mit ihrem Vater Frank Gottschling waren die Drei aus Döbitzschen (Gemeinde Elsteraue) mit einigen Erwartungen nach Zeitz gefahren, um Wettbewerbsluft zu schnuppern. Die Zwillinge Richard und Roland gefielen mit kurzen, sauber gespielten Stücken, während ihr älterer Bruder Reinhold mit der Sonatine von Clementi und dem Präludium von Händel sich bereits an Klavier-Klassiker der großen Meister heranwagte. Dies mit einer feinen Leistung und großem Beifall bedacht. Jeweils 1. Preise der Fachjury waren für die drei Brüder verdienter Lohn für Fleiß und Musikalität. „Ja, wir sind eine musikalische Familie, wobei meiner Frau Elgin als Klavierspielerin das Hauptverdienst daran hat“, bekannte Freude strahlend Frank Gottschling. Alle drei besuchen die Musikschule „Anna Magdalena Bach“. Seit 2007 ist Sohnemann Reinhold ständiger Teilnehmer des Talentwettbewerbes des Kuk, das Zwillingspaar seit 2010. Nicht nur Hausmusik, auch Schachspiel und Schwimmen zählen zu den Hobbys in der Familie Gottschling.
Mit Kanon-Gesang und breitem Lieder-Repertoire erfreuten die „Osterfelder Musiküsse“. Der rund 20-köpfige gemischte Chor der Caritas-Werkstatt Osterfeld bot unter Leitung von Musikschullehrerin Dorothy Handzik eine engagierte und starke Leistung. „Ihr ward super“, lobte auch Moderatorin Angelika Andräs-Kautz. Dorothy Handzik, die den Klangkörper seit vielen Jahren betreut, probt mit den behinderten Menschen einmal wöchentlich montags in der Geschützten Werkstatt in Osterfeld. Das mache ihr und ihren Schützlingen natürlich große Freude.
Neben Sängerin Sina Warta, die mit zwei gelungenen Kunstliedern aufwartete, zählten auch Texte von acht Frauen zum Programm. Angelika Andräs-Kautz gefiel dabei mit ihrer tiefgängigen lyrischen Reflexion „Hier“, die mit dem Hauptpreis bedacht wurde. Wichtig noch: Die zum Talentetag eingereichten besten Arbeiten im Bereich Bildende Kunst werden ab 5. April in einer Ausstellung in der Literaturgalerie der Stadtbibliothek Zeitz zu sehen sein. Zu deren Eröffnung werden auch die Preise an die bildenden Künstler übergeben.