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Japanische Freundlichkeit und Höflichkeit beeindrucken

Von ANGELIKA ANDRÄS 22.07.2009, 15:56

ZEITZ/MZ. - Im Rahmen des Schüleraustauschs hatten sie zwei Wochen lang bei Gastfamilien in Japan gelebt und ein umfangreiches Programm genossen. Voller neuer Eindrücke, Erfahrungen und Erinnerungen kamen sie zurück. Stephanie Kirschbaum war beeindruckt, wie sie dann ausführlich beschrieb, wie groß der Unterschied zwischen Deutschen und Japanern sei in Bezug auf Höflichkeit. Vanessa Enzmann erinnert sich besonders gern an das, was sie an den Wochenenden mit der Gastfamilie unternommen hat. "So hat man das Leben besonders gut mitbekommen", meinte sie. Das Programm, das die Stadt Tosu für sie organisiert hatte, verdiente in den Augen von Sarah Porschlitz und Maria Zirnstein besonderes Lob. "Sie haben uns jeden Wunsch von den Augen abgelesen", sagten sie. Und Lisa Beier meinte: "Es war alles so nett, vieles so niedlich." Vanessa Enzmann dazu: "Es ist schon sehr beeindruckend, zu sehen, wie es auf der einen Seite so furchtbar viel Kitsch gibt, dann wieder die japanische Kultur. Es ist Kitsch und Tradition." Ein großer Unterschied bei den Jugendlichen war Johannes Kabisch aufgefallen: Vormittags in Schuluniformen voll gedrillt, nachmittags im Einkaufszentrum verrückt und locker. Das griff Lehrerin Fuchs auf: Sie wäre wohl gern in Japan Lehrerin, meinte sie, so sehr hatte es ihr gefallen, wie ruhig dort der Unterricht verlief. Davon wünschte sie sich etwas hierher. Nicht wirklich einig war sich die kleine Reisegruppe, ob nun japanische Männer mehr im Haushalt machen als deutsche und ob japanische Frauen ihren Männern mehr "ergeben" sind als deutsche. Aber da hatte jeder auch seine Erfahrungen in den Gastfamilien gesammelt. Eines hatte sie gleichermaßen erstaunt: Die Japaner arbeiten und lernen viel länger, tun viele Dinge zusätzlich. Sie gehen oft schon um 6 Uhr aus dem Haus und sind erst abends spät zurück.

Vielleicht hat sich manche Empfindung noch gelegt, bis sie am 18. August ihre Erlebnisse im Friedenssaal des Rathauses öffentlich präsentieren wollen. Sabine Langenberg denkt noch weiter. "Wir wollen eine Broschüre erarbeiten und eine Wanderausstellung mit Fotomaterial aus Nagasaki vorbereiten", meinte sie, "denn der Besuch dort war für alle sicher das Beeindruckendste."