Internationale Grüne Woche Internationale Grüne Woche: Eiersuppe für die Schlemmermeile
Berlin/MZ. - Zum ersten Mal präsentiert sich Weißenfels bei der weltweit größten Ernährungsmesse unterm Funkturm mit einem eigenen Stand. Und die Stadt hat allen Grund dazu. Immerhin hat sie sich mit Milchwerken, Großbäckerei, Schlachthof und Mineralwasser-Produzenten zum größten Standort der Lebensmittelindustrie in Sachsen-Anhalt gemausert. Ein Umstand, an dem beim Sachsen-Anhalt-Tag am Montag auch Ministerpräsident Wolfgang Böhmer nicht vorbei kann. Ist doch der Weißenfelser Stand eine der Stationen beim Rundgang durch Halle 23 b. Und dabei kostet der Landesvater gemeinsam mit Landrat Rüdiger Erben, Oberbürgermeister Manfred Rauner und Vertretern der Lebensmittelbranche auch jene Eiersuppe, die vom Parkhotel "Güldene Berge" kreiert wurde.
Doch die Suppe mit Safran, Pfefferkörnern und Honig ist nicht das einzige Schmeckerchen am Weißenfelser Stand. Neben Kuchen und Milchprodukten sind Filinchen ein Renner. Hergestellt im thüringischen Apolda werden die leichten Scheiben von einer Weißenfelser Gesellschaft vertrieben. Und natürlich darf der Saale-Unstrut-Wein nicht fehlen. Um das Messe-Volk auch optisch darauf aufmerksam zu machen, ist am Sachsen-Anhalt-Tag Kristin Schönfelder am Stand dabei. Die 22-Jährige studiert Ernährungswissenschaft und ist die amtierende Weinprinzessin der Weinbaugemeinschaft Burgwerben-Kriechau. "Es macht echt Spaß hier", gesteht sie und berichtet stolz, dass sie Landesvater Böhmer eine Flasche Weißburgunder, gewidmet dem 700. Jahrestag der Weihe der Marienkirche, überreicht hat.
"Wir wollen mit unserem Stand den Bogen schlagen von der Gegenwart zu den Wurzeln der Weißenfelser Genüsse", erklärt Ines Hantscher in einer halbwegs ruhigen Minute. Deshalb werden nicht nur die aktuellen Produkte der Lebensmittelbranche präsentiert, sondern auch die älteste Speisekarte Deutschlands. Sie enthält jene Speisefolge, die 1303 bei der Weihe der Marienkirche verabreicht wurde. Ganz am Anfang dabei die bereits erwähnte Eiersuppe.
Schließlich nutzt Weißenfels auch die tausendfache Aufmerksamkeit, um auf seine touristischen Potenzen hinzuweisen. Ein überdimensionales Foto einer Saalelandschaft bildet den optischen Rahmen des 18 Quadratmeter großen Standes. Ein Fahrrad soll auf den Saale-Radwanderweg aufmerksam machen, und ein lebensgroßer Stadtjunge ist beim Angeln. Hauptattraktion bleiben allerdings die vielen Kostproben - und Kuchen macht sich neben einem großen Kaffee-Stand eben immer noch am besten.
Über mangelnde Aufmerksamkeit kann sich in Halle 20 auch Sigrun Konrad nicht beschweren. Die Bezirksleiterin Einzelhandel betreut am großen Sachsen-Anhalt-Stand der Centralen Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft mbH (CMA) die Ecke der frischli-Milchwerke. Auch hier gibt es jede Menge zu kosten. So etwa die drei neuen Wellness-Produkte mit nur 0,2 Prozent Fettanteil. Die Becher mit den Geschmacksnoten Erdbeer, Vanille und Pfirsich-Maracuja wurden erst vor wenigen Tagen erstmals produziert und sind bereits bei mehreren Handelsketten gelistet. "Sehr gut kommt auch unser Wintersortiment in den Geschmacksnoten Tiramisu, Mohn-Marzipan und Vanille auf Apfelstrudel an", berichtet die Frau von frischli. Und dann widmet sie sich wieder den Besuchern, die auf der schier endlosen Suche nach dem nächsten kulinarischen Genuss am Stand des Weißenfelser Betriebes Halt gemacht haben.