In Bärenhöhle gegen Bio-Falle
Goseck/MZ. - Das Fledermausquartier wird von Sabine Wesemann vom Sachgebiet für Naturschutz des Landratsamtes an Sebastian Pank, den Vorsitzenden des Vereins Schloss Goseck, übergeben. Er soll das Objekt betreuen. Gelegentliche Führungen wären allerdings nur von Mai bis August möglich. Ausgangspunkt für die Umgestaltung sei der Bau eines E-Plus-Funkturmes durch die Firma Cegelec im Vorjahr gewesen. Deren Vertreter, Jürgen Kriese, spricht von 5 000 Euro, die deshalb für Ausgleichsmaßnahmen bereitgestellt wurden. "Pflanze ich einen Baum, ist er einer unter vielen, hier aber ist etwas Besonderes entstanden", lobt Frau Wesemann.
Die Höhlenöffnung wurde durch die Borauer Bauservice GmbH unter Geschäftsführer Alfred Rottloff erweitert, eine neue Tür eingebaut, um Fremde fern zu halten. Und im Innern ist eine Mauer errichtet worden. Sie trennt jene Zone, die sich durch Luftzirkulation im Sommer erwärmen kann, von einem beruhigten Abschnitt des Ringstollens. Auf diese Weise könnte die Höhle auch als Sommerquartier dienen, hofft Ohlendorf. Über zehn Arten hatte er im Vorjahr im Schloss festgestellt. Ebenso viele könnten es hier werden, zumal es sich gleichzeitig um einen Ausweich handelt, wenn das historische Gemäuer saniert wird. Im August werde er das überprüfen.
Der Fachmann macht darauf aufmerksam, dass es außerdem gelungen sei, eine ökologische Falle zu entschärfen. Denn bislang mussten die Fledermäuse durch den schmalen Eingang und ein Gitter ins Innere fliegen. "Katzen, Füchse und Marder brauchten sich nur auf die Lauer zu legen, und die Tiere sind ihnen ins Maul geflogen." Durch die neue, doppelt gesicherte Tür werde das zumindest erschwert.
Auf jeden Fall sollte man zu erwartende Besucherströme bei solch einem Kultobjekt wie dem Sonnenobservatorium auch für den Naturschutz sensibilisieren. Eine an der Bärenhöhle aufzustellende Informationstafel soll dabei das Naturschutzgebiet aufwerten. Sebastian Pank äußert, dass er darüber hinaus an eine kleine Ausstellung im Schloss denke.