In Bad Kösen wütete Unwetter am heftigsten
Bad Kösen. - Nach Einschätzung der Rettungsleitstelle des Burgenlandkreises war Bad Kösen vom Unwetter am Sonnabend (wir berichteten) am meisten betroffen - aus der Kurstadt gingen vergleichsweise viele Notrufe ein. Teils erhebliche Schäden durch vor allem umgestürzte Bäume und voll gelaufene Keller wurden auch aus anderen Orten gemeldet, so aus Naumburg, Osterfeld, Wethau, Punschrau, Taugwitz, Eckartsberga, Spielberg, Möllern, Janisroda und Hassenhausen. Insgesamt waren 24 Orte im Kreis in Mitleidenschaft gezogen worden, allerdings ist die Höhe der Schäden schwer auszumachen, verletzt jedoch wurde glücklicherweise niemand.
Aufräumungs- und Reparaturarbeiten liefen gestern überall auf Hochtouren, meist waren umgestürzte Bäume zu zerlegen, Dächer neu zu decken oder Verkehrs- und Hinweisschilder wieder auszustellen. So auch in Bad Kösen, wo vor allem der Baumbestand des Kurparkes stark in Mitleidenschaft gezogen wurde. Was die kommunalen Einrichtungen angeht, nennt Bürgermeister Christoph Emus den Schaden überschaubar. "Ein Schwerpunkt ist die Turnhalle, deren Dach teils abgedeckt wurde. Ansonsten wird jetzt gehandelt, wo Gefahr in Verzug ist. Wir werden auch nicht umhin kommen, noch Bäume zu fällen", so Emus, der damit rechnet, dass die Aufräumarbeiten noch 14 Tage andauern.
Die Schäden durch Wasser schätzt er als gering ein. "Der Abfluss des Oberflächenwassers hat bis auf Ausnahmen überall gut funktioniert. Neuralgischer Punkt ist die Baustelle in Bad Kösen, doch muss man hier zur Kenntnis nehmen, dass das Regenwasserrohr schlichtweg noch nicht angebunden ist, es endet stumpf." Die Kritik von Unternehmer Axel Krunig, die Verwaltung habe fahrlässig gehandelt, da sie auf Altstadtseite kein Feuerwehrauto einsatzbereit gehalten hat, sieht er als nicht gerechtfertigt an. "Diese Thematik ist auch mit der Feuerwehr ausgiebig diskutiert worden mit dem Ergebnis, dass es keine Ideallösungen für solche Notfälle gibt. Hätte es im übrigen die Situation erfordert, so wären auch Ortsteilfeuerwehren gerufen worden." so Emus.
Mit schätzungsweise einer Woche Aufräumungsarbeiten kalkuliert Karl Hohenstern, Bürgermeister der Gemeinde Taugwitz. "Allein zwischen Zäckwar und Spielberg sind 40 Bäume umgeknickt - da gibt es einiges zu tun", so Hohenstern. Die Arbeiten sollen - nachdem am Wochenende die Freiwillige Feuerwehr im Einsatz war - nun vor allem von ABM-Beschäftigten durchgeführt werden.