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Hotel «Schöne Aussicht» Hotel «Schöne Aussicht»: Kein einziges Zimmer ist mehr frei

Von Bärbel Schmuck 25.06.2004, 16:30

Leißling/MZ. - Gegen 20 Uhr ist der große Ansturm in Küche und Saal vorbei. Die meisten der weit über hundert Gäste haben zu Abend gegessen und sitzen jetzt gemütlich zusammen. Nebenan im Saal erklingt Musik. Fein angezogene Gäste, allen voran ein junges Hochzeitspaar, schwingen kräftig das Tanzbein. Das Haus ist voll am Sonnabend im Leißlinger Hotel und Restaurant "Schöne Aussicht". "Alle 20 Zimmer sind ausgebucht", verkündet Hotelchefin Birgit Münzner. Dabei huscht ein zufriedenes Lächeln über das Gesicht der 55-Jährigen. "Eine große Hochzeitsgesellschaft und ein Familientreffen haben wir bereits versorgt", sagt Frau Münzner.

Jetzt wird den anderen Hotelgäste, die bei uns Halbpension gebucht haben, das Abendessen serviert. Sie wollten heute später essen, weil ein wichtiges Fußball-EM-Spiel anstand, das sie auf ihren Zimmern nicht verpassen wollten. "Da verteilt sich alles schön auf den Abend", findet Enrico Kirsch. Der 19-Jährige hat Grund zur Freude. Nicht nur, weil das Haus gut gebucht ist, sondern weil er im nächsten Monat seine Ausbildung zum Hotelfachmann beenden und übernommen wird.

Das ist ein gutes Gefühl für den Weißenfelser, der bei den 13. Landesmeisterschaften im April in Magdeburg in seiner Ausbildungssparte als Sieger den Vogel abschoss. Im Oktober will er bei den Bundesmeisterschaften im Gastgewerbe antreten und erfolgreich abschneiden, verrät der ehrgeizige Lehrling. Kurz vor halb neun bestellen Hotelgäste Gerichte á la carte bei Yvonne Krämer. Die 23-jährige Restaurantfachfrau aus Borau gibt alle Wünsche in der Küche ab. Inzwischen braten die angehenden Köche Christian Törf (19) und Marcel Elsner (19), beide Kreisstädter sind im zweiten Lehrjahr, Schweinefilet und bereiten die Beilagen vor. Schwenkkartoffeln, Bratkartoffeln, Pommes - alles läuft nach Wunsch. "Spargel geht saisongemäß sehr gut", sagt Christian Törf, während er zwischendurch die Sauce Hollandaise bereitet und noch ein paar Spritzer Zitrone hinzugibt. "Zwischen 18.30 und 19.45 Uhr hatten wir richtigen Stress, da sind alle gekreiselt", beschreibt Marcel Elsner die Situation, weil beide geschlossene Gesellschaften flott bedient werden sollten. Er gehört zu den sieben Auszubildenden im Hotel mit seineninsgesamt 20 Beschäftigten.

"Unsere Gäste sollen sich wohlfühlen, wiederkommen und uns weiter empfehlen", wünscht sich Birgit Münzner. "Wir sind schon zum dritten Mal hier, weil es uns so gut bei Ihnen gefällt", antwortet Rolf Müller prompt. Der Kriminalbeamte aus Berlin hat wiederholt ein Familientreffen organisiert. Alle Verwandten sind angereist, aus Berlin, Schönebeck bei Magdeburg, aus Bayern und dem Ruhrgebiet, plaudert der Vater zweier Kinder. Und Marco aus Bayern, mit sechs Jahren der jüngste der 20-köpfigen Runde, schwärmt von den großen Hotelzimmern. "Außerdem gefallen mir die Ponys auf der Wiese nebenan. Das Essen schmeckt, und die Rodelbahn ist nicht weit, weil wir doch heute noch zum Nachtrodeln wollen", sprudelt es aus dem quirligen Kleinen hervor, während er von einem Bein auf das andere tritt. Rolf Müller lobt die "günstige Lage des Hotels, den Service und das wunderbare Essen von Kalbsfilet bis zu geräucherter Forelle".

"Gegen 22.30 Uhr wird es noch mal richtig wirbelig bei uns", kündigt Hotelmanager und Lehrausbilder Michael Schmidt an. Dann soll eine flambierte Eisbombe als Kunstwerk kreiert werden - als Überraschung und Sahnehäubchen für die Hochzeitsgesellschaft, verrät er augenzwinkernd. Und ein Fontänenfeuerwerk mit Showeffekten wird den Abend ausklingen lassen. Schmidt ist in seinem Element.