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Hochwasser an der Unstrut Hochwasser an der Unstrut: Feuerwehren füllen Sandsäcke im Dauereinsatz

Von Gudrun Schröder 03.01.2003, 17:48

Nebra. - Matthias Otto, der Leiter der Verwaltungsgemeinschaft "Mittlere Unstrut" in Nebra, hatte sich seinen Urlaub anders ausgemalt. Das Hochwasser machte einen Strich durch die Rechnung. Seit Silvester sei er ständig unterwegs, sagte Otto. Auch am Freitagvormittag war er mit Wetterjacke und Gummistiefel in den vom Hochwasser bedrohten Dörfern der Verwaltungsgemeinschaft vor Ort.

Die Hochwasserlage sei angespannt. Die Situation habe sich in der Nacht zum Freitag weiter verschärft. Verschiedene Keller und Höfe stehen unter Wasser. Die Feuerwehren der Großgemeinde Karsdorf, von Reinsdorf, Wangen und Memleben sowie Gemeindearbeiter sind zum Füllen von Sandsäcken, zum Verteilen an die betroffenen Hauseigentümer und zum Abdichten von Gehöften, Straßen und Gehwegen im Dauereinsatz. Das letzte Gehöft in der Kirchstraße in Wetzendorf ist nur auf einem Palettenweg zu erreichen, der von Feuerwehrleuten gelegt wurde. Karsdorfs Bürgermeister Olaf Schumann überzeugte sich vor seiner Mittagschicht im Zementwerk vom Ausmaß des Hochwassers in der Kirchstraße, wo Eingänge fleißig mit den Säcken abgedichtet wurden. Er gab den Wehrleuten, auch Frauen des Feuerwehrvereins waren dabei, und Mitarbeitern des Bauhofes kurz Anweisungen. "Eventuelle Evakuierungsmaßnahmen sind in der Gemeinde noch nicht notwendig" sagte Schumann.

Neben den seit Silvester gesperrten Straßen wurde am Freitag auch die Durchfahrt in Wennungen, die Straße zwischen Memleben und Wohlmirstedt sowie Straßen in Burgscheidungen und Reinsdorf gesperrt. Wie Otto äußerte, wurden in Wangen Hauseigentümer von der Feuerwehr mit Sandsäcken versorgt und in Memleben erhöhte die Wehr den Damm. Für Wolfgang Strejc vom Amt für Umweltschutz ist der Wasserstand der Unstrut außergewöhnlich hoch. Er ging am Nachmittag davon aus, dass der Höchststand mit 5,16 Meter in Wangen erreicht ist. Lediglich bei Laucha, im Unterlauf der Unstrut, sei die Tendenz, bisher 4,74 Meter, um fünf Zentimeter steigend. Ob sich der erwartete Überlauf der Talsperre Straußfurt auf die Unstrut auswirkt, sei abzuwarten.