Hobby Hobby: Rehe leisten erste Vorarbeit für prächtige Baumzwerge
Goldschau/MZ. - Der im Vorjahr selbst gezimmerte Geräteschuppen ist ein Häuschen im japanischen Stil mit drei Dächern. Die hölzerne Brücke über den kleinen Gartenteich, an dem eine japanische Figur nach Koi-Karpfen "angelt", ist gerade fertig geworden. Jetzt warten noch selbst gebaute japanische Lampen auf ihre Fertigstellung durch den passionierten Bastler. Zudem ist das Areal mit typischen Kiesflächen eingefasst und rundherum stehen Schalen und Töpfe mit den verschiedensten Bonsai-Bäumchen.
"Wie viele ich mittlerweile habe, weiß ich gar nicht. Ich schätze an die fünfzig werden es wohl sein", sagt der Goldschauer. Das besondere an seinen Minibäumchen ist, dass die Pflanzen keine Exoten sind, sondern entsprechend zurecht gestutzte einheimische Gewächse, die alle aus der Region stammen.
Und so zieren Miniausgaben von Lärchen, Eichen, Buchen oder auch Kiefern den Quackschen Garten. "Viele denken ja, Bonsais sind Mutationen, aber das sind ganz normale Bäume", klärt der gelernte Koch, der im Osterfelder Hotel "Amadeus" als Küchenchef arbeitet, auf. Durch einen guten Draht zu einem Förster kann der 37-Jährige vor allem Wildverbiss nutzen und daraus seine Baumzwerge zaubern. "Die Rehe haben dabei praktisch schon Vorarbeit geleistet, und ich erledige den Rest durch den entsprechenden regelmäßigen Schnitt an Ästen und Wurzeln", macht der Goldschauer deutlich. Denn beim Bonsai käme es auf das richtige Verhältnis von Stamm und Krone an. Sie könnten auch mal auf eine Höhe von 1,20 Meter wachsen, sagt er und wird dabei ganz Fachmann. Die streng japanische Variante hingegen, bei der die Äste verdrahtet und verbogen werden, sei nicht so seine Masche. Für ihn sei dies Quälerei für die Bäume.
Die Bonsais haben es dem Vater zweier Kinder schon seit langem angetan. Ein Beitrag in der Sendung "Du und dein Garten" machte den Natur- und Gartenliebhaber einst neugierig. Sein erstes Bäumchen - eine Eiche - die selbst schon sechzig Lenze zählt, ist so bereits seit zwanzig Jahren in seinem Besitz. "So intensiv wie jetzt betreibe ich das Hobby aber erst seit etwa zehn Jahren, auch weil ich vorher keinen Platz hatte", berichtet der 37-Jährige, der seine Familie bei seinem Hobby hinter sich weiß. Der Schwiegervater beispielsweise sponsert die Wasserrechnung, denn das gesammelte Regenwasser reicht längst nicht aus. Denn gegossen werden müssen die gärtnerischen Schätze täglich und da dauert die Runde im Garten mit der Gießkanne in der Hand schon mal anderthalb Stunden.