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Stadtgeschichte Historische Bilder vom Markttag auf dem Neumarkt in Zeitz

Von Angelika Andräs 14.07.2021, 16:04
Auf dem Markt auf dem Zeitzer Neumarkt gab es auch Zeitzer Süßchen, die alles andere als süß waren, sondern Wurst - Saucisson.
Auf dem Markt auf dem Zeitzer Neumarkt gab es auch Zeitzer Süßchen, die alles andere als süß waren, sondern Wurst - Saucisson. (Foto: Archiv N. Hörig/Repro A. Andräs)

Zeitz/MZ - Mittwoch ist Markttag in der Zeitzer Innenstadt. Dann ist der Roßmarkt am Morgen deutlich belebter. Acht, neun Marktstände sind es meist, an denen sich die Kunden umschauen und einkaufen können. Der Markt auf dem Roßmarkt wird von Händlern und Kunden gut angenommen. Ganz anders sah das aus, als seit den 1990er Jahren versucht wurde, den Markt auf dem Neumarkt zu halten beziehungsweise wieder zu etablieren. So blieb dann nur der Schnitt: Umzug auf den Roßmarkt.

Traditionell war der Neumarkt  der Marktplatz.
Traditionell war der Neumarkt der Marktplatz.
(Foto: Archiv N. Hörig/Repro A. Andräs)

Traditionell ist allerdings der Neumarkt schon der Marktplatz. Dort bauten die Marktfrauen schon um die Jahrhundertwende 1900 frühmorgens ihre Stände auf. Und das sommers wie winters. Und wie alte Postkarten und Aufnahmen zeigen, war der Platz nicht nur attraktiv mit vielen Bäumen und bewohnten Häusern rundherum, sondern der Markt auch sehr gut bestückt. Und dieses große Angebot wurde auch gut angenommen. Von der Bevölkerung, von den Dienstmädchen und von den zahlreichen Gaststätten, die es in Zeitz und auch ganz besonders am Neumarkt gab.

Der Markt fand zu jeder Jahreszeit statt.
Der Markt fand zu jeder Jahreszeit statt.
(Foto: Archiv Norbert Hörig/Repro Andräs)

Der bereits verstorbene Gastronom, Winzer und Stadtrat Norbert Hörig war zeitlebens ein Kind des Neumarktes und konnte unzählige Geschichten erzählen. So kamen viele der Frauen, die ihre Waren, meist Lebensmittel, feil boten, mit dem Handwagen. Mitunter wurde direkt vom Wagen verkauft, manchmal ein Klapptisch aufgestellt. Bekannt war die Süßchen-Frau. Wobei es sich um Würstchen handelte, weil Süßchen eingedeutscht vom französischen Saucisson (Wurst) kam. Süßchen in der Kartoffelsuppe belebten Hörig und der Historische Kochbuchverein auch wieder.