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Historie in Zeitz Historie in Zeitz: Schatzsuche mit Luther

Von iris richter 26.12.2013, 17:26
Sigrid Ritter und ihr Team haben viel um Martin Luther und dessen Verbindung in die Elsterstadt mitzuteilen.
Sigrid Ritter und ihr Team haben viel um Martin Luther und dessen Verbindung in die Elsterstadt mitzuteilen. hartmut krimmer Lizenz

zeitz/MZ - Was haben Geocaching und Martin Luther gemeinsam? Nicht wirklich viel. Zu Zeiten des großen Reformators freilich war an eine Schatzsuche mittels GPS-Technik noch nicht einmal in den kühnsten Träumen zu denken. Geocaching allerdings bietet eine Möglichkeit, Hobbyschatzsucher Historie näher zu bringen. So sieht es zumindest Andreas Rother, ehemaliger Abiturient am Geschwister-Scholl-Gymnasium in Zeitz. Der Schüler beschäftigte sich mit historischen Stätten, die mit Martin Luther und seinen Nachkommen in der Region in Verbindung stehen, und entwickelte daraus sogenannte Geocaches. An sieben Luther-Stätten in der Region kann sich der geschichtsinteressierte Schatzsucher dabei führen lassen. All dies hat er zu Jahresbeginn in einer Arbeit, die als besondere Lernleistung gewürdigt wurde, niedergeschrieben.

Die kann man in der Zeitzer Lutheridenbibliothek, im Torhaus von Schloss Moritzburg einsehen. „Eine feine Sache, die wir unbedingt weiterführen sollten, denn damit kann man junge Leute begeistern“, meint Sigrid Ritter, die die Einrichtung ehrenamtlich im Auftrag der Lutheridenvereinigung leitet. Gemeinsam mit den beiden über den Bundesfreiwilligendienst beschäftigten Mitarbeiterinnen Hannelore Hoffmann und Helga Schulz bemüht sie sich, Zeitz als Stadt der Luthernachkommen stärker in den Focus der Öffentlichkeit zu rücken. Dabei ist die Zusammenarbeit mit Schulen und Einrichtungen, mit denen man gemeinsam verschiedene Projekte gestaltetet hat und es weiter fortführen will, besonders wichtig. „Es ist wichtig, dass die Kinder über diese historischen Fakten in ihrer Heimatstadt etwas lernen und dabei auch Neues in ihrer Heimatstadt entdecken“, sagt Sigrid Ritter. So kam ein Projekt gemeinsam mit dem Kreativitätszentrum Zeitz, bei dem man auf die Suche nach dem Grab von Friedrich Martin Luther (1686 -1742) ging, gut an.

Neu Schautafeln?

Für den Urenkel des Reformators, der einmal Bürgermeister in Zeitz war, konnte im Ergebnis dieses Projekts im Frühjahr sogar eine Gedenktafel im Zeitzer Goethepark enthüllt werden. Gesponsert wurde die Gedenkplatte von der Petersen-Stiftung in Kiel. Weitergeführt werden soll im nächsten Jahr auch die sogenannte Luther-Rallye, die ebenfalls vom Krea-Zentrum initiiert wurde und Kinder an verschiedene Lutherstätten der Stadt führt. Eine Station ist dabei auch die Lutheridenbibliothek. Und das Team um Sigrid Ritter kann nicht nur für die jüngsten Besucher mit einigen historischen Schätzen aufwarten. Originale Lutherschriften von 1520-1523, Schriften oder die Genelogia Lutherorum von 1733, um nur einige der wertvollen Exemplare zu nennen, die in der Bibliothek gelagert und bei Führungen gerne präsentiert werden.

„Wir könnten uns auch vorstellen, Schautafeln zu gestalten und die in jede Zeitzer Kirche zu hängen und damit auf die Möglichkeiten unserer Einrichtung hinzuweisen“, nennt Sigrid Ritter Vorstellungen. Während des Weihnachtsmarktes im Schlosshof jedenfalls haben einige Besucher die Möglichkeit genutzt und sich in der Lutheridenbibliothek umgeschaut.

Von Gesangbüchern bis zu Stammbaumschriften beherbergt die Lutheridenbibliothek, die aus den Nachlässen von Luthernachkommen entstand.
Von Gesangbüchern bis zu Stammbaumschriften beherbergt die Lutheridenbibliothek, die aus den Nachlässen von Luthernachkommen entstand.
hartmut krimmer Lizenz