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Hilfe für eine 100-Jährige Hilfe für eine 100-Jährige: Was wird aus der Pestalozzischule in Zeitz?

Von Yvette Meinhardt 06.04.2021, 14:00
Geldscheine
Geldscheine dpa/Symbol

Zeitz - Ein Ostergeschenk der besonderen Art überbrachte Ministerpräsident Reiner Haseloff und übergab einen Fördermittelbescheid für die Pestalozzischule Zeitz. Die Bildungsstätte in der Altenburger Straße gehört damit zu den ersten Institutionen, die im Rahmen des Förderaufrufs zur Altstadtsanierung im Burgenlandkreis Geld erhalten. Zunächst gibt es erst einmal 1,2 Millionen Euro für Untersuchungen und Planungen. Diese sollen die Grundlage für die Sanierung des denkmalgeschützten Hauses sein. Danach stehen voraussichtlich weitere insgesamt 5,8 Millionen Euro zur Verfügung.

„Ziel ist es, die Region zu einem lebenswerten, zukunftsfähigen und anziehungskräftigen Ort für Arbeitnehmer und Fachkräfte zu entwickeln, einen ganzen Schritt näher. Zudem ist es wichtig, dass im Rahmen des Strukturwandels erste wahrnehmbare Veränderungen in den Revierkommunen - wie durch diese Projekte - einsetzen“, sagt Haseloff in Zeitz.

„Mit der Förderung erhält unsere Schulform eine tolle Aufwertung“

In der Schule freut man sich über diese Entscheidung. „Mit der Förderung erhält unsere Schulform eine tolle Aufwertung“, sagt Heike Stuke. Sie ist seit 2008 Schulleiterin und hat die neuen Konzepte zum Lernen maßgeblich geprägt. 140 Mädchen und Jungen in 13 Klassen von der 1. bis zur 9. Stufe lernen unter einem Dach. Seit 2008 ist es das Gebäude in der Altenburger Straße das Förderzentrum in Zeitz. Seit 2013 gibt es eine neue Konzeption. Zu den Schwerpunkten jener neuen Förderung gehören neben dem Lernen auch emotional-soziale, motorische und sprachliche Lernfelder zum Profil.

„Als Lehrer haben wir tolle Ideen ohne Ende, kooperieren mit Grundschulen und Sekundarschulen und wollen unseren Standort als Fortbildungszentrum etablieren“, sagt Stuke. Man setzt zum Beispiel auf „bewegtes Lernen“ und wünsche sich dazu neu gestaltete Außenanlagen, die den Schülern auch Rückzugs- und Entspannungsmöglichkeiten bieten. Schon heute kooperiert die Pestalozzischule mit zahlreichen Einrichtungen, so gehen Förderlehrer in andere Grund- und Sekundarschulen, gibt es eine gute Zusammenarbeit mit der Berufsschule, damit den Heranwachsenden auch nach Abschluss der Schule Perspektiven offen stehen.

„Mit den Projekten verbessern wir nicht nur das Stadtbild von Zeitz"

Doch um solche neuen Konzepte umzusetzen, bedarf es gewisser Voraussetzungen. Aber das Haus ist in die Jahre gekommen, wurde 1913 errichtet und von Anfang an als Schule genutzt. Mit dem Geld soll jetzt auch Barrierefreiheit geschaffen, heißt also das über 100-jährige Gebäude bekommt zum Beispiel einen Fahrstuhl und behindertengerechte sanitäre Anlagen.

Träger dieser Förderschule ist der Burgenlandkreis. So freut sich auch Landrat Götz Ulrich über das Geld: „Mit den Projekten verbessern wir nicht nur das Stadtbild von Zeitz. Wir bieten künftigen Einwohnern auch ein attraktives Wohnumfeld und Bildungsmöglichkeiten, die ihresgleichen suchen werden.“ Wichtig sei es dabei eine moderne Bildungsinfrastruktur zu schaffen. „Voraussichtlich im Dezember 2021 wollen wir mit der Digitalisierung der Schulen im Kreis fertig sein“, sagt der Landrat. (mz)