Heizen Heiß begehrt: Wieso Händler aus Zeitz nicht auf Kohlen sitzen bleibt
Immer mehr Menschen wollen Brikett. Auch Holz zum Feuern ist gefragt. Und das im Hochsommer.

Zeitz/MZ - In Zeiten von Gasknappheit und teurem Heizöl erleben in Wohnungen und Häusern noch vorhandene Kohleöfen eine Renaissance. Schließlich lassen sich zum Heizen in ihnen nicht nur Briketts verbrennen, sondern auch Holz. Das beschert Ruth und Michael Knöchel in der Zeitzer Einsteinstraße Arbeit, mit der sie in diesem Umfang nicht mehr gerechnet haben. „Ich hätte nie gedacht, dass wir noch mal so mit dem ,schwarzen Zeug’ arbeiten müssen“, sagt Ruth Knöchel. Sie und ihr Mann Michael führten über viele Jahre hinweg in Zeitz ihren Brennstoffhandel Knöchel. Inzwischen sind beide Rentner und arbeiten als geringfügig Beschäftigte in der Firma ihres Sohnes, der Firma Schneider, Inhaber Max Knöchel, die eben auch Kohle im Angebot hat. Zur Nachfrage sagt Ruth Knöchel: „Es ist extrem.“ Die Menge, die benötigt werde, sei auf Anhieb nicht zu bekommen. Und an den Adressen, an die Kohlen mit dem Multicar geliefert werden, merke das Paar, dass es praktisch keine oder zumindest kaum noch Kohlehändler gibt. Die Kohle, die ausgefahren werde, komme per Sattelschlepper aus der Lausitz. Es seien im Monat wenigstens 25 bis 26 Tonnen. Knöchels seien bemüht, mehr zu bekommen. Ob und wenn ja in welchem Umfang das gelinge, könne aber nicht gesagt werden. Die Kohle werde zunächst auf dem Lager abgekippt. Den Standort nennen Knöchels zur Sicherheit lieber nicht.