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Hauseinbruch Hauseinbruch: Diebe kamen nachts und leise

Von Klaus-Dieter Kunick 01.08.2012, 18:39

Zeitz/MZ. - Sie kamen am 27. Juli, nachts, still und leise - keiner hörte die beiden Einbrecher im Haus und um ein Haar hätten sie auch ihr Ziel erreicht: Stehlen, was nicht niet- und nagelfest ist. Doch die Frau aus Kriechau hatte Glück im Unglück - um 4.15 Uhr klingelte das Telefon im Haus. Ihre Nachbarin wollte ihr sagen, was gerade passiert, sie war aufmerksam und hatte die Tat beobachtet. Aufgeschreckt vom Geläut des Telefons suchten die Täter fluchtartig das Weite, ohne irgendetwas mitzunehmen. Die Hauseigentümerin konnte lediglich noch zwei Männer im Garten sehen, die über den Zaun sprangen und mit dem Fahrrad davonfuhren. Möglich war der Einbruch, weil die Diebe ein angekipptes Fenster der Abstellkammer nutzten, um das aufzuhebeln und dann in das Eigenheim einzudringen.

"Leider kein Einzelfall", erklärte der Sprecher des Polizeireviers Burgenlandkreis Jörg Bethmann. Im Juli ereigneten sich im Raum Weißenfels / Zeitz vier weitere Delikte dieser Art. Am 12. Juli hörte gegen 11 Uhr ein Hausbesitzer aus Salsitz (bei Zeitz) Geräusche an seiner Hauseingangstür, sah aber niemanden. Erst am Abend stellte die Frau fest, dass sich an der Tür Einbruchsspuren befinden. Am 21. Juli gab es einen Einbruch in einem Haus in Lützen, nachdem die Familie morgens um 5 Uhr in den Urlaub fuhr. Am späten Nachmittag sah der Nachbar, dass ein Fenster aufgebrochen war. Die Lützener Familie brach sofort ihren Urlaub ab. "Schlimm ist für die Betroffenen, ihr Haus in einem vollkommen durchwühlten Zustand vorzufinden", so Bethmann.

Er wies darauf hin, dass nach einem Einbruch vor allem das Spurenaufkommen wichtig ist. Wer feststellt, dass Diebe am Werk waren, sollte die Polizei rufen. Fred Brehmeier, Polizeiobermeister vom Landeskriminalamt Magdeburg, erklärte, dass die "Lieblingseinbruchszeit" zwischen 9 und 13 Uhr liegt. Die Täter brechen zumeist nicht über die Hauseingangstür ein, sondern hebeln Fenster auf. In den letzten 20 Jahren sei es höchstens fünf Mal vorgekommen, dass Fenster eingeschlagen worden sind und die Täter dadurch in die Wohnung gelangten. Bethmann: "Auf keinen Fall sollten die Fenster angekippt werden." Zudem sollte vermieden werden, den Eindruck zu erwecken, dass die Familie in den Urlaub gefahren ist. Volle Briefkästen oder heruntergelassene Rollläden deuten aber genau darauf hin. "Je mehr Hindernisse die Täter aus dem Weg räumen müssen, je eher lassen sie ab", so Bethmann. Die Aufklärungsrate bei Hauseinbrüchen liegt in Sachsen-Anhalt bei rund 40 Prozent, ergänzte er.