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Geußnitzer Straße in Zeitz Geußnitzer Straße in Zeitz: Mann setzt eigene Wohnung in Brand

Von Yvette Meinhardt 28.05.2016, 12:35
Feuerwehreleute bei einem Einsatz in Zeitz.
Feuerwehreleute bei einem Einsatz in Zeitz. Marco Junghans

Zeitz - Neun Personen wurden von der Feuerwehr am Sonnabend bei einem Brand in einem Wohnhaus in der Geußnitzer Straße in Zeitz gerettet. Zwei davon wurden mit einer Rauchvergiftung ins Klinikum Zeitz gebracht. Gegen 12.30 Uhr ging bei der Zeitzer Feuerwehr der Alarm ein. Daraufhin rückten insgesamt 25 Kräfte der Ortswehren Zeitz, Aue-Aylsdorf, Zangenberg und Theißen aus. Acht Fahrzeuge waren im Einsatz. „Mit einer Drehleiter haben wir eine Person evakuiert und einen Mann im Rollstuhl mit einer Fluchthaube aus dem Haus getragen“, erzählt Einsatzleiter Andreas Voigt vor Ort. Die Polizei nahm sofort die Ermittlungen vor Ort auf.

Wie Augenzeugen berichten, war der Brand in einer Einraum-Wohnung in der ersten Etage ausgebrochen. Der 42-jährige Mieter habe die Kündigung erhalten und daraufhin das Feuer entfacht. So berichten die Zeugen. In der Vergangenheit sei er in dem privaten Mietshaus in der Geußnitzer Straße mehrfach negativ aufgefallen, habe beispielsweise Kabel zerschnitten, andere Mieter bedroht und sich an Wohnungstüren zu schaffen gemacht.

Die Polizei nahm vor Ort die Ermittlungen auf und spricht „von schwerer Brandstiftung“. Demnach habe der 42-Jährige seine Wohnungstür mittels Brandbeschleuniger in Brand gesetzt. Das Feuer griff auf die Wohnung des Mannes und den Hausflur über, es kam zur starken Rauchentwicklung im gesamten Haus. Die Feuerwehr löschte den Brand. Neun Anwohner des Hauses wurden aus den Wohnungen evakuiert und vorsorglich ambulant in einem Klinikum auf Rauchgasvergiftung hin untersucht. Alle Personen wurden später ohne Befund wieder aus dem Klinikum entlassen, so teilt die Polizei am Sonntag mit. Der 42-Jährige wurde vorläufig festgenommen und noch am Sonntag einem Haftrichter vorgeführt.

„Ich saß gerade vor dem Fernseher, als die Feuerwehr an meine Wohnungstür wummerte“, erzählt Mieter Michael Wüstenberg. Er sitzt im Rollstuhl und konnte sich daher nicht selber retten. Das Treppenhaus sei schon komplett verqualmt gewesen. „Ich bin der Feuerwehr sehr dankbar, dass sie mich herausgetragen haben“, sagt der Mann. Am Sonnabend Nachmittag war er erst einmal vorübergehend obdachlos. „Mein Sohn wohnt in Eisenberg, ich habe ihn noch nicht erreicht und weiß gerade nicht wohin“, erzählt der Rollstuhlfahrer. Er hofft, vielleicht in einer Einrichtung der Kurzzeitpflege unterzukommen. Elf Wohnungen gibt es in diesem Haus. Die Mitarbeiter der Stadtwerke waren schnell vor Ort und stellten Strom und Wasser ab. Aus diesem Grund ist das Haus erst einmal nicht bewohnbar.  

„Ich habe gerade mit meinem siebenjährigen Enkel gekocht. Plötzlich ging der Brandmelder in meiner Wohnung an“, erzählt  Isolde Storbeck. „Wir sind sofort aus dem Haus gerannt, denn es brannte auf meiner Etage“, sagt sie. Wenig später war auch schon die Feuerwehr da. Sie wohnt in der benachbarten 2-Raum-Wohnung, gebrannt habe es in der 1-Raum-Wohnung. „Wie es in meiner Wohnung aussieht, weiß ich nicht, aber ich kann zum Glück erst einmal bei meiner Tochter unterkommen“, sagt die Frau.   (mz)

Rettungskräfte bei einem Einsatz in der Geußnitzer Straße in Zeitz.
Rettungskräfte bei einem Einsatz in der Geußnitzer Straße in Zeitz.
Marco Junghans