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Fünf Jahre in Aachen Fünf Jahre in Aachen: So geht es dem Zeitzer Kampfschmuser Bruno heute

Von Angelika Andräs 18.04.2020, 12:00
Der Kuschelbär Bruno - im Sommerlook - sitzt gern mit Herrchen Gerd Heyden auf der Bank. Allerdings ist Hunde-Kumpel Moritz immer in der Nähe.
Der Kuschelbär Bruno - im Sommerlook - sitzt gern mit Herrchen Gerd Heyden auf der Bank. Allerdings ist Hunde-Kumpel Moritz immer in der Nähe. Heyden

Zeitz/Aachen - Bruno und Moritz waren beim Friseur. „Bruno hatte sich so verzuselt, die Frisöse kam nicht durch und hat mit mir überlegt. Schweren Herzens wurde Bruno ausnahmsweise ,sommergerecht’ geschoren.“, berichtet Gerd Heyden. Berichten, das tut der rüstige Senior aus Aachen, den man dort vom Verein Aachener Kasperle (einer Handvoll Puppenspieler, die die Tradition des Handpuppenspiels pflegen und fördern) kennt, mindestens zweimal im Jahr. Denn er weiß, dass sich viele in Zeitz noch an Bruno, den sanften Riesen, den Kuschelbären aus dem Zeitzer Tierheim erinnern.

Nach langer Suche: Kampfschmuser Bruno findet in Aachen neues Zuhause

Der Kaukasische Schäferhund-Mischling hatte weiß Gott keinen guten Start ins Leben. Doch dank des Zeitzer Tierheims und eines Artikels in der MZ wurde alles gut: Bruno war 2014 im Tierheim gelandet und war schwer vermittelbar, weil er selbst Zäune mit zwei Metern Höhe mühelos für seine Ausflüge überwand. Obwohl der menschenbezogene, unheimlich liebe und soziale Kuschelbär Zweibeiner gern mit seinen erdrückenden Liebesbekundungen erschreckte, war er halt bärenstark und ungestüm.

Doch dann las Heyden auf MZ-Web zum Jahreswechsel 2014/15 von Bruno - und gab ihm in Stolberg im Aachener Land ein Zuhause. Der 17. Januar 2015 ist seitdem Brunos zweiter Geburtstag: An diesem Tag fuhr er nach Hause. Und zu Hause ist er bei Gerd Heyden und seinem Hunde-Kumpel Moritz. Hat seine festen Plätze, seine Rituale, liebt Mensch und Tier und ist rundum glücklich. Und Heyden kümmert sich nicht nur liebevoll um seine Tiere, sondern auch darum, dass die Zeitzer Geschichten von Bruno lesen.

Bruno und Moritz - Ein tierisches Gespann

Und Friseurbesuche sind immer etwas Besonderes. Auch dieses Mal sieht Bruno wieder schick aus. „Moritz wurde nur gewaschen und bekam, genau wie Bruno, eine Packung, danach ging es zum Föhnen und ,Legen‘“, schildert Heyden. „Wenn ich frühstücke, liegt Moritz bei mir und rührt sein Futter nicht an. Dann sage ich zu Moritz: Rufe Bruno! Dann bellt Moritz und Bruno kommt. Das Wurstbrot wird abwechselnd gefüttert, mal Moritz, mal Bruno, dann frühstückt Moritz in aller Ruhe.

Brunos Napf ist dann nicht nur leer sondern auch sauber ausgeleckt.“ Nach dem Frühstück bekommen Bruno und Moritz als Abschluss jeweils das halbe Köpfchen vom Ei. „Falls etwas Eierschale dabei ist, für Bruno kein Problem: Kalk ist ja gut für die Knochen, oder?“ Allerdings säubert Bruno auch die Näpfe von Moritz und dem Entenküken gründlich und schaut nach, was die Enten und Hühner so bekommen.

Nach dem Abendfressen machen beide Hunde einen kleinen Verdauungsspaziergang

Der gelbe Sack hat es Bruno angetan. „Man kann nicht glauben, was ein so großer Hund darin findet und gebrauchen kann“, lacht Heyden. Das Sortieren wird am sichersten im Garten unter einem Strauch erledigt. Wozu hat ein Hund ein Hundeherrchen? Der wird es schon aufräumen. Und natürlich tut Gerd Heyden das.

Nach dem Abendfressen machen beide Hunde einen kleinen Verdauungsspaziergang und Bruno legt sich dann vor die Eingangstüre und die Hundeklappe, um es sich bequem zu machen. „Moritz bellt dann, weil er nicht ins Haus kann“, erzählt Heyden, „das bringt Bruno nicht aus der Ruhe und seiner Lage.

Den Hunden schmeckt der Blaubeerkuchen mit warmen Tortenguss

Aber wenn ich sage: Bruno, auf, lasse Moritz rein, dann zieht er sich missbilligend in seinen Sessel zurück.“ Die Nacht verbringt Bruno nach wie vor in seinem Sessel im Wintergarten, da kann er jederzeit rein und raus durch die Hundeklappe, um nach dem Rechten zu sehen.

Und noch eine Episode erzählt Heyden: Ganz wichtig sei es, die Küchentüre zu schließen. Vor allem dann, wenn man einen Tortenboden mit Blaubeeren belegt hat. „Warum soll ein Hund warten, bis der Tortenguss kalt ist? Blaubeerkuchen schmeckt besser mit warmem Tortenguss.“ Und wieder einmal muss Heyden aufräumen und putzen. (mz)