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Fuhrpark der Frischli Milchwerke Fuhrpark der Frischli Milchwerke: Sammler auf Tour zu hundert Höfen

Von Bärbel Schmuck 12.09.2002, 17:48

Weißenfels/MZ. - "Wir pumpen an hundert Stellen mit unseren Spezialfahrzeugen Rohmilch ab." Fuhrparkleiter Holger Nierling nennt Bauernhöfe von Eckartsberga bis Eisleben und Döbeln, die die Kraftfahrer der Weißenfelser Frischli Milchwerke GmbH im Zwei-Schichten-System während ihrer zehn Sammeltouren ansteuern und wie ihre Westentasche kennen.

Zu ihnen gehört Manfred Heyer, der mit einem Milchsammelwagen mit einem Fassungsvermögen von bis zu 25 000 Litern Rohmilch auf Achse ist. Von den hundert Höfen befindet sich ein gutes Dutzend im Landkreis Weißenfels. Heyer verweist auf Anlaufpunkte von Pörsten bis Langendorf sowie von Teuchern über Nessa bis nach Reichardtswerben. Rund 300 Kilometer ist der Leißlinger mit seinem Lastzug im Wechsel am Tag unterwegs und bunkert zwischen 400 und 440 Tonnen Rohmilch vom Erzeuger.

"Wir haben ein gutes Miteinander", schätzt der 47-Jährige das Verhältnis zu den Bauern ein. Elf Jahre sei Heyer jetzt bei Frischli und gehöre dem Team der Kraftfahrer an, von denen ein Teil tagsüber in einer Schicht die Vertriebsstrecke quer durch Deutschland absichere und Endprodukte wie H-Milch, Leckermäulchen-Dessert in verschiedenen Geschmacksrichtungen und Quark in die Großhandelsläger ausfahre.

"Die Arbeit ist verantwortungsvoll und macht viel Spaß", versichert Manfred Heyer, der vor der Wende als Dreher in der Schuhindustrie arbeitete. "Es stört mich auch nicht, dass ich sonntags wie feiertags in Schichten arbeite, eine Kuh kann man eben nicht anhalten, weder Weihnachten noch Silvester", verkündet der Vater einer erwachsenen Tochter lachend.

Eigentlich sind Mitarbeiter wie Manfred Heyer viel mehr als eben "nur" Kraftfahrer, betont Holger Nierling. "Es handelt sich genauer gesagt um Milchannahme-Spezialisten, die eine hochgradig sensible Technik durch die Gegend transportieren", konkretisiert der 51-jährige Kfz-Ingenieur aus Gröbitz. "19 Meter ist ein solcher Lastzug lang, der im Leerzustand 15 Tonnen wiegt und für dessen Reinigung und Wartung die Fahrer selbst verantwortlich sind."